Roter Oberboss soll ihn absägenMedienberichte: Binotto vor Teamchef-K.o. bei Ferrari

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto war zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit einem Formel-1-Grand-Prix ferngeblieben. Zwar hat der Italiener die Hintergründe seiner Abwesenheit längst erklärt, Spekulationen über ein mögliches Aus bei der Scuderia halten sich dennoch hartnäckig. Nun soll es endgültig zum Bruch gekommen sein.
Ferrari-Capo Elkann soll den Daumen senken
Schenkt man dem französischen Motorsportportal „Auto hebdo" Glauben, sind die Tage von Mattia Binotto als Teamchef von Formel-1-Rennstall Ferrari so gut wie gezählt. Mit Berufung aus Quellen, die dem Hauptquartier in Maranello nahestehen, stehen die Zeichen demnach nach der Saison auf Trennung. Ferrari-Präsident John Elkann, der Binotto oft öffentlich gegen Kritik verteidigt hatte, soll mittlerweile zu einem Umdenken gekommen sein, heißt es. Zu häufig sei der Rennstall in diesem Jahr durch schlechte Renn-Entscheidungen aufgefallen.
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Nach vier Jahren an der Spitze der Scuderia werde der Italiener ausgetauscht, weil das Team in jener Zeit nie bis zum Ende um den Titel mitfahren konnte. Das meldeten am Dienstag auch die „Gazzetta dello Sport“ sowie andere italienische Medien. Favorit auf die Nachfolge sei Frédéric Vasseur; der Franzose ist aktuell noch Teamchef bei Alfa Romeo. Er sei laut „Gazzetta“ von Elkann schon 2021 als Nachfolger von Binotto in Erwägung gezogen worden – dann aber durfte der in der Schweiz geborene Italiener doch weitermachen.
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Silverstone ausschlaggebend?
Laut „Auto hebdo“ war es der Große Preis von Großbritannien Anfang Juli, der Binottos Stern intern bei der Scuderia sinken ließ. Zwar hatte das Rennen in Carlos Sainz ein Ferrari-Pilot vor Sergio Pérez und Lewis Hamilton gewonnen, Topfahrer Charles Leclerc ging als Vierter allerdings als einer der großen Verlierer nach Hause. Denn: Ferrari hatte den Boxenstopp verpatzt und den Monegassen somit um einen möglichen Sieg gebracht.
Andreas Seidl als möglicher Nachfolger gehandelt
Angeheizt werden die Spekulationen, der 53-Jährige wird seinen Posten als Teamchef nach dann drei Jahren räumen müssen, dadurch, dass er sowohl beim Großen Preis von Japan als auch beim Großen Preis von Brasilien mit Abwesenheit glänzte. In Südamerika hatte sich Binotto jüngst von Laurent Mekies vertreten lassen.
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Schon nach dem Suzuka-Rennen hatte Binotto, der 1995 als Motoringenieur bei Ferrari anfing, sein Fehlen damit begründet, das er bereits an Verbesserungen für die neue Saison arbeite und daher besser in Maranello aufgehoben sei. „Die Saison 2022 endet und der Fokus liegt bereits auf 2023“, erklärte er und fügte an: „Das war eine sehr wichtige Saison für uns, aber die nächste wird noch wichtiger.“
Nichtsdestotrotz bringt „Auto hebdo“ bereits mehrere potenzielle Nachfolger für Mattia Binotto ins Spiel, die ab 2023 die Leitung des Teams übernehmen könnten. Neben Alfa-Teamchef Vasseur fällt auch der Name Andreas Seidl. Der Deutsche verantwortet seit 2019 den Rennstall McLaren. Dritter Kandidat sei der jetzige Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies.
Ferrari bestätigte die Meldungen zum Aus von Binotto nicht und twitterte stattdessen: „Zu den Spekulationen einiger Medien über die Position des Teamchefs der Scuderia Ferrari, Mattia Binotto, erklärt Ferrari, dass diese Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren.“ (www.sport.de/jlu/dpa)