Tsunoda-Crash vermiest Red Bull mögliche Pole

Verstappen nach Quali-Ernüchterung in Baku: "Und dann passiert so ein Scheiß"

Max Verstappen
Max Verstappen startet in Baku hinter Charles Leclerc und Lewis Hamilton von Platz 3
MAXIM SHEMETOV, picture alliance

Kaum war das letzte Gerangel um die Pole Position zum Großen Preis von Aserbaidschan gestartet, war das Spektakel auch schon wieder vorbei. Yuki Tsunoda hämmerte seinen AlphaTauri in Kurve drei in die Leitplanken, die Folge: Rote Flagge, Session abgebrochen. Nutznießer: Ferrari-Pilot Charcles Leclerc, der seine neunte Karriere-Pole feierte und Lewis Hamilton, der das Mysterium Mercedes auf den zweiten Platz hievte. Red Bull indes, das auf dem Straßenparcours am Kaspischen Meer den Platz an der Sonne auf dem Zettel hatte, guckte in die Röhre. Entsprechend genervt war Max Verstappen. Die Stimmen zum Qualiying:

Charles Leclerc (Ferrari | Startplatz 1)

„Eigentlich war es eine Scheißrunde, ich habe in zwei Ecken Fehler gemacht, aber ich hatte den Windschatten von Lewis (Hamilton, Anm.d.Red.), der hat mich gezogen. Aber auch so hätten wir auf die Pole fahren können. Das war schon überzeugend. Ich bin einfach happy. Es fühlt sich gut an, aber es ist wieder unter Roter Flagge passiert. Das Auto ist ganz okay, bei den Settings haben wir aber noch was drin, ich hoffe, ich kann den ersten Platz halten.“

Lewis Hamilton (Mercedes | Startplatz 2)

„Die Runde war okay, aber das hätten wir nicht erwartet. Wenn man so kämpft und es so endet, ist es monumental. Wir haben ständig versucht, die Herausforderung anzunehmen, haben ein paar Veränderungen gemacht. Es war so schwierig bis dahin, die Arbeit über Nacht und zwischen den Sessions. Für alle war es ein Problem, den Kopf oben zu halten, und jetzt: es ist ein tolles Ergebnis. Es ist verrückt mit diesen Reifen und diesem Auto, es war die größte Herausforderung zu verstehen, was das Auto will. Bisher war das Auto ein Desaster, Valtteri (Bottas, Anm.d.Red.) hat es gerade mal in die Top Ten geschafft. Die Rennpace war besser als auf eine einzelne Runde, da waren wir deutlich näher dran, aber warum, das wissen wir nicht. Ich hoffe, wir können auf der Position bleiben und kämpfen mit den Jungs.“

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Max Verstappen (Red Bull | Startplatz 3)

„Es ist eine blöde Situation, wie es gelaufen ist, aber so ist es halt. Eigentlich hat alles super funktioniert, und dann passiert dieser Scheiß, aber sowas kann auf einem Straßenkurs halt passieren. Wenn das mit den Reifen funktioniert, kann morgen im Rennen was gehen. Wir sind immer noch oben mit dabei, ich wäre gerne weiter von vorne gestartet. Vielleicht passiert im Rennen ja auch was. Wir hoffen auf einen sauberen Start und dann schauen wir weiter. Drei verschiedene Autos vorne: finde ich gut.“

Sebastian Vettel (Aston Martin | Startplatz 11)

„Das war bitter mit der Roten Flagge wegen Ricciardo, aber das gehört bei der Strecke dazu. Das zeigt, dass jeder Schuss sitzen muss. Freie Reifenwahl kann nur ein Vorteil sein, aber das sagt sich immer leicht, wenn man von Platz 11 startet.“

Mick Schumacher (Haas | Startplatz 17)

„Natürlich war das etwas kompliziert mit den ganzen Roten Flaggen. In der letzten Runde hatten wir guten Windschatten von George Russell. In Kurve 5 habe ich mich leider verbremst, das hat mich viel Zeit gekostet. Ich glaube, dass wir auf den Geraden ein Defizit haben, denke aber, dass wir das Beste aus dem Paket herausgeholt haben. Dass ich das teaminterne Battle gewonnen habe, macht mich happy. Das Rennen wird nicht weniger actionreich. Hauptsache, wir sind im Rennen. Hoffentlich können wir irgendwie mitfahren. Das wird ein verrücktes Rennen, vielleicht nehmen wir ein paar Punkte mit.“

Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef)

„Ich bin happy, dafür, wo wir in den letzten Tagen standen. Wir haben uns für den kleineren Flügel entschieden, haben lange diskutiert. Wir haben einen richtig guten Schritt gemacht am Ende von FP3 und den haben wir mitgenommen. Der Rennspeed am Freitag war gut, wir hoffen, dass das so bleibt. Wir haben Bottas nicht geopfert, um Windschatten für Hamilton zu geben. Wir wechseln uns immer ab. Im Rennen spielen wir mit, wir sind gespannt.“

Helmut Marko (Red-Bull-Berater)

„Wir hatten als einziges Team zwei neue weiche Reifen für Q3, da muss man als Team draus lernen. Wir hätten die Zeit von Leclerc fahren können, aber was hilft es, wenn die Rote Flagge kommt. Ich glaube, im Rennen ist alles drin. Den Sieger kann man vielleicht unter den ersten fünf Fahrern erwarten. Es ist eine aufgeheizte Stimmung.“