Verrücktes Qualifying in Aserbaidschan
Pole in Baku! Leclerc stiehlt allen die Show

Was für ein verrücktes Qualifying in Baku: Charles Leclerc spuckt Red Bull und Mercedes in die Suppe und hat bei der Zeitenjagd inmitten der pittoresken Altstadt die schnellste Runde hingelegt. In 1:41,128 Minuten raste der Ferrari-Pilot am schnellsten durch die Metropole am Kaspischen Meer. Profitiert hat der Monegasse von einem vorzeitigen Quali-Ende. Nach einem Crash von Yuki Tsunoda (AlphaTauri) und einem Dreher von Carlos Sainz (Ferrari) wurde die Session kurz vor Schluss abgebrochen.
Vettel verpasst Q3
„Eigentlich war das eine scheiß Runde. Aber dann hatte ich den Windschatten von Hamilton im letzten Sektor. Ich bin einfach happy“, sagte Leclerc. Große Freude auch bei Lewis Hamilton. Lief im Freien Training noch gar nichts zusammen, zeigte der Rekordweltmeister in der Quali eine top Performance. Belohnung: Startplatz 2. „Das hätten wir überhaupt nicht erwartet“, sagte der Rekordweltmeister. Zum Vergleich: Teamkollege Valtteri Bottas wurde 10. – mit einem Rückstand von 1,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen.
Großer Verlierer der Polejagd war Max Verstappen auf Rang 3. „Eine blöde Situation, da passiert dieser Scheiß da“, schimpfte der Red-Bull-Pilot mit Blick auf die Crashs von Tsundoa und Sainz, die ihm eine Konterchance vermasselten.
Einen Dämpfer kassierte auch Sebastian Vettel. Nach seinem starken 5. Platz beim Monaco-GP musste der Aston-Martin-Pilot in Baku bereits in Q2 die Segel streichen, verpasste Q3 um 29 Hundertstel und geht von Position 11 ins Rennen. Für Teamkollege Lance Stroll war die Session beendet, bevor es richtig losgegangen war. Ausgangs der Kurve 15 kam er in Q1 zu weit raus, krachte mit dem rechten Vorderrad in die Bande. Aus die Maus für den Kanadier.
Schumacher siegt hauchdünn im teaminternen Duell
Und täglich grüßt das Murmeltier, dachte sich wohl Mick Schumacher. Hinter dem Williams von Nicolas Latifi wurde der Haas-Pilot Vorletzter – der gezeiteten Fahrer. Sieben Hundertstel vor Teamkollege Nikita Mazepin. „Ich habe mich leider verbremst in Kurve 5, da habe ich viel verschenkt. Es wäre schön gewesen, wenn wir mehr Action im Qualifying gehabt hätten“, sagte Schumacher bei Sky. Dank der Ausfälle von Stroll und Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) startet er von Platz 17.
Norris strafversetzt
Ein Nachspiel hatte das Qualifying für Lando Norris. Wegen Missachtens der roten Flagge wurde der McLaren-Pilot drei Plätze strafversetzt und geht von Rang 9 ins Rennen. Mit nunmehr acht Strafpunkten führt Norris die Sünder-Tabelle an. Bei zwölf Strafpunkten binnen eines Jahres wird man für ein Rennen gesperrt. Nach dem Österreich-GP in Spielberg Anfang Juni gehen zumindest schon mal zwei Punkte vom Konto des Briten wieder runter. Diese hatte er sich im vergangenen Sommer in Spielberg eingehandelt.
(tme)