"Man kann es nicht erzwingen"
Verstappen schaltet in den Zen-Modus

Einen Max Verstappen kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Diese Botschaft sendete der WM-Herausforderer am Donnerstag vor dem Grand Prix in der Türkei. Auch wenn es mit dem erhofften WM-Titel nicht klappen sollte, ginge die Welt nicht unter. „Das ändert am Ende des Tages mein Leben nicht“, sagte der 24-Jährige, der sonst eher als Ehrgeizling bekannt ist.
Verstappen hat das "gewisse Extra"
In der Ruhe liegt die Kraft. Das weiß auch Verstappen oder gibt er zumindest vor, zu wissen „Wir versuchen, den Erfolg gemeinsam zu holen, man kann Dinge aber nicht erzwingen“, sagte der Red-Bull-Pilot vor dem Großen Preis der Türkei am Sonntag (14.00 Uhr/RTL-Liveticker).
Der Zweikampf zwischen dem Niederländer und Weltmeister Lewis Hamilton spitzt sich weiter zu. Nur zwei Punkte trennen die beiden Piloten. So eng war es nach 15 Rennen noch nie, seitdem es für einen Sieg 25 Punkte gibt.
„Selbst wenn wir Zweiter werden würden, haben wir eine großartige Saison“, erklärte Verstappen. „Ich bin da komplett gelassen.“ Red Bull und er seien „sehr entspannt, aber auch sehr konzentriert“. Dass die WM in zehn Wochen vorbei ist, daran denke er noch nicht. „Ich bin ganz auf meine Aufgaben fokussiert.“
Wobei sich der ehrgeizige Formel-1-Pilot nach dieser bislang starken Saison wohl trotzdem massiv ärgern würde, wenn er hauchdünn am Titel vorbei schrammte. Auch Altmeister Fernando Alonso glaubt nicht an leeren Worthülsen bei Verstappen. "Wir sind alle anders im Umgang mit Druck. Aber für Max scheint das keine große Sache zu sein", sagte der Spanier. Verstappen habe eben "das gewisse Extra".
Hoffnung auf besseren Grip
Die Erinnerungen ans vergangene Türkei-Rennen sind allerdings suboptimal. „Istanbul 2020 war nicht das beste Wochenende für uns, aber in diesem Jahr ist alles etwas anders“, so Verstappen. Blick in den Rückspiegel: Vor einem Jahr wurde der Red-Bull-Mann auf der rutschigen, da neu belegten Piste am Bosporus nur Sechster, während Hamilton auf den abgewetzten Intermediates den Titel holte.
Verstappen hofft in diesem Jahr auf eine deutlich bessere Strecke. „Ich bin sicher, die Piste wird sich dieses Mal in einem ganz anderen Zustand zeigen. Die Strecke hier ist wirklich fabelhaft, eine meiner Lieblingsstrecken, wenn ich eine Simulation fahre, leider konnten wir im vergangenen Jahr nicht alles zeigen, weil sie so rutschig war.“
Über den Istanbul Park Circuit rast er diesmal nicht nur auf neuem Belag, sondern auch in einem Retro-Look, den Red Bull zu Ehren Hondas ausgepackt hat. Für die Lackierung hat Verstappen lobende Worte. „Ich finde diese weiße Grundfarbe wirklich cool. Generell finde ich es immer spannend, wenn wir in anderen Farben fahren.“
Neuer Look, Tiefenentspannung und besserer Grip. Für Max Verstappen ist also alles angerichtet. Zumal Hamilton immer noch eine Motor-Strafe droht. (msc)