Viele WM-Punkte und Kohle weg

Marko: Mercedes-Abschüsse können "meisterschaftsentscheidend" sein

NORTHAMPTON, ENGLAND - JULY 17: Max Verstappen of Netherlands and Red Bull Racing and Red Bull Racing Team Consultant Dr Helmut Marko look on in the garage during practice ahead of the F1 Grand Prix of Great Britain at Silverstone on July 17, 2021 in Northampton, England. (Photo by Mark Thompson/Getty Images)
Helmut Marko hofft, dass Max Verstappen den WM-Titel trotz der jüngsten Pechserie noch einsackt
AJB / WTM, Getty Images, Bongarts

Es wird teuer – und vielleicht sogar noch teurer! Red-Bull-Berater Helmut hat grob vorgerechnet, was die von den Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas verursachten Unfälle in Silverstone und auf dem Hungaroring an Kohle kosten. Den Österreicher btreibt die Sorge um, dass Max Verstappen dadurch der WM-Titel flöten geht.

Nach wie vor Ärger über milde Strafen für Hamilton und Bottas

Bis zu den beiden letzten Rennen vor der Sommerpause lief die Formel-1-Saison für Red Bull wie am Schnürchen. Doch dann kam laut Helmut Marko „eine Wulst an Negativereignissen zusammen“, wie er im Gespräch mit dem „Motorsport-Magazin“ sagte.

„Wir haben zwei Motorschäden durch Kollisionen, die von den Mercedes-Piloten ausgelöst wurden. Das heißt, dass wir höchstwahrscheinlich Rückversetzungen haben werden. Bei den finanziellen Folgen sind wir bei knapp drei Millionen Euro. Das ist vor dem Hintergrund der Budgetgrenze ein Betrag, der nicht so einfach wegzustecken ist. Solche Sachen sind meisterschaftsentscheidend“, klagte Marko mit Blick auf die Unfälle in Silverstone und Budapest.

Joker-Vorschlag von Marko

Dass Lewis Hamilton für seine Aktion beim Großen Preis von Großbritannien und Valtteri Bottas für seinen Startcrash beim Großen Preis Ungarn mehr oder minder ungeschoren respektive mit einer milden Strafe davonkamen, ärgert Red Bull immer noch.

„Giovinazzi bekommt (in Ungarn, d. Red.) eine Durchfahrtstrafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse. Vettel wird disqualifiziert, weil angeblich nur 0,3 Liter im Tank waren, was für eine Analyse womöglich auch ausreichen könnte“, kritisierte Marko die Verhältnismäßigkeit der Strafen. In diesem Zusammenhang müsse man „hinterfragen, ob das System der Bestrafung gerechtfertigt ist“.

Marko schlug für unverschuldete Unfälle inklusive gravierender Schäden am eigenen Wagen eine Art Ausnahmeregelung oder einen „Joker“ vor, um den WM-Kampf nicht zu sehr zu beeinflussen. Da so ein Schlupfloch aber nicht vorgesehen ist, wurde der Titeltraum der Roten Bullen von den Silberpfeilen regelrecht torpediert. „Die Folgen sind für uns wahrscheinlich meisterschaftsentscheidend, nicht nur rennentscheidend“, so Marko.

Noch steht zwar nicht fest, ob beide Power Units an den Wagen von Verstappen und Perez ausgetauscht werden müssen, aber „so wie es ausschaut, sind beide Motoren nicht mehr einsatzfähig. Das wird in der Verwendung eines vierten Motors enden, was eine Rückversetzung bedeutet“, erläuterte der Red-Bull-Berater.

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Warum läuft es noch nicht so bei Perez?

Ein anderes Thema, das bei den Österreichern gerade heiß diskutiert wird, ist die Cockpit-Besetzung 2022. Marko bekräftigte, dass der Rennstall gerne mit Verstappen und Sergio Perez weitermachen wolle, aber auch andere Optionen prüfe – intern sowie extern.

Gerade der Platz von Perez könnte durchaus wackeln, schließlich ist der Mexikaner noch nicht die Verstärkung, die sich Red Bull bei seiner Verpflichtung erhoffte. „Er hat versucht, mit der Abstimmung eigene Wege zu gehen, anstatt das zu nutzen, das auch Max verwendet. Wenn das Auto in schnellen Kurven übersteuert, dann stört Max das nicht. Aber alle unsere zweiten Fahrer haben damit Probleme. Das ist bei ihm auch aufgetreten. Dann hat er es mit einer eigenen Abstimmung versucht und das ist nicht geglückt“, erläuterte Marko die Anlaufschwierigkeiten. Generell seien die Leistungen des Mexikaners jedoch positiv zu bewerten. (sport.de)