Für mehr Sicherheit in den Mutkurven
Erste Bilder von Bauarbeiten in Spa-Francorchamps aufgetaucht

Die Formel-1-Strecke in Spa-Francorchamps ist bei Fahrern und Fans seit jeher beliebt. Doch die Lage inmitten der Ardennen bedeutet auch, dass die Strecke in Belgien weiterhin zu den gefährlichsten Kursen der Welt zählt. Um die Sicherheit zu verbessern, wird in diesem Winter an der Strecke gearbeitet. Nun veröffentlichte der Streckenbetreiber erste Bilder, die die Anpassungen am Traditionskurs zeigen. Und für Hardcore-Fans eine erleichternde Botschaft vorweg: Das Layout der Ardennen-Achterbahn wurde bei den Umbaumaßnahmen nicht verändert.
Die Kiesbetten kommen zurück - aber primär für Motorradfahrer
Primär ging es darum, die Auslaufzonen zu vergrößern. Das betrifft im Schwerpunkt übrigens gar nicht die Formel 1, sondern Motorräder. Damit internationale Zweiradrennen wie die MotoGP wieder nach Spa zurückkehren können, müssen die Sicherheitsstandards erhöht werden. Hierzu benötigt es noch strengere Auflagen als bei der Grade-One-Lizenz, die für die Ausrichtung eines F1-Rennens nötig ist.
Die ersten Anpassungen wurden an der berühmten Eau Rouge/Raidillon-Passage gemacht. Hier wurde sowohl im Eingang als auch im Ausgang die Asphalt-Auslaufzone vergrößert. Nach der Kemmel-Geraden gibt es fortan in der Schikane „Les Combes“ ebenfalls mehr Auslauf und ein Kiesbett, das abfliegende Autos und vor allem Motorräder besser abbremsen soll. Auch die Spitzkehre in Kurve eins wird durch Kies erweitert. Das beliebte Chalet wurde bereits vor einigen Monaten abgerissen.
Todesfall Hubert zwingt zum Umdenken

Zwar stoßen die Umbauarbeiten an den ikonischen Kurven Motorsport-Puristen übel auf, doch die Wahrheit ist auch, dass eben diese Kurven in der Vergangenheit vielen Fahrern das Leben gekostet haben. Bereits 48 Fahrer verstarben nach einem Unfall in Spa. Jüngstes Todesopfer ist Anthoine Hubert, der 2019 bei einem Formel-2-Rennen tödlich verunglückte.
Auch als Reaktion auf seinen Tod wurden die Umbaumaßnahmen angeregt. Doch selbst mit der erhöhten Sicherheit besteht in Raidillon und Eau Rouge immer noch ein Restrisiko für schwere Unfälle. (lde)