Ab in die Wüste!
Hülkenbergs nächster Rodeo-Ritt zum Formel-1-Comeback

Mit der überraschenden Nachricht der Corona-Infektion von Sebastian Vettel versetzte Formel-1-Rennstall Aston Martin die deutschen Motorsportfans am Donnerstagmorgen in Aufruhr. Als Ersatzmann wird Nico Hülkenberg zum Großen Preis von Bahrain reisen. Eine lang herbeigesehnte Rückkehr in ein Formel-1-Auto, die jedoch auch mit Risiken verbunden ist.
Donnerstagmittag im Flugzeug von Amsterdam nach Sakhir
Nach Informationen von RTL hat sich Hülkenberg am Donnerstagmittag von Amsterdam aus auf den Weg nach Bahrain gemacht, wo nur einen Tag später in Sakhir das erste Training zur neuen Formel-1-Saison beginnt.
Er habe den Anruf von Aston Martin am frühen Morgen bekommen, sagte Hülkenberg. Es sei also eine „ziemlich späte Überraschung“ gewesen. „Es ist schade für Sebastian und ich wünsche ihm alles Gute.“ Hülkenberg will bei seinem Kaltstart zum Trainingsauftakt am Freitag versuchen, so rasch wie möglich auf Tempo zu kommen.
Wie unser Felix Görner berichtet, hat der 34-Jährige seit Oktober in keinem Rennwagen mehr gesessen. Testfahrten im neu konzipierten Formel-1-Renner von Aston Martin hat Hülkenberg noch überhaupt nicht bestritten.
Im Video: Könnte es für Nico Hülkenberg sogar gefährlich werden?
Spontane Dienstreisen kennt Hülkenberg schon
„Es wird ein echter Blindflug im neuen Aston Martin für Nico Hülkenberg werden", ist sich Görner sicher. Bisher blickt Hülkenberg in seiner Formel-1-Karriere auf 179 Grand-Prix-Teilnahmen zurück. Stammfahrer ist der Deutsche schon seit 2020 nicht mehr.
2020 durfte er - ebenfalls als Ersatzfahrer - immerhin zwei Rennen im Racing Point bestreiten (nachdem ihm in einem weiteren aufgrund eines Motorproblems der Start versagt war). Damals fuhr er achtbare Resultate ein - Platz acht in Silverstone und Platz acht auf dem Nürburgring.
Beim Rennen in Deutschland war der „Hülk“ eigentlich als RTL-Experte eingeplant und bekam beim Kaffeetrinken im Studio einen Anruf, dass er einspringen muss. Nach einer schnellen Jagd in seinem Porsche GT2 auf der Autobahn gelang es dem 34-Jährigen gerade noch rechtzeitig zum Ring zu kommen.
Drei Runden im Simulator, das war's
Hülkenberg kenne den Aston Martin AMR22 bislang lediglich aus drei Trainingstagen im Renn-Simulator, berichtet Felix Görner. Dass sich der Weltmeisterschafts-Siebte von 2018 herausragend schnell an ein neues Fahrzeug gewöhnen kann, stellte er bei seinen ersten Aushilfsjob 2020 im Racing Point schon einmal unter Beweis. Damals kam er als Ersatzfahrer für Sergio Pérez sogar erst am Freitag an der Rennstrecke von Silverstone an und pilotierte den pinken Renner damals in beiden Freien Trainings gleich mal in die Top Ten.
Sein letztes Mal im Rennauto war im Oktober. Damals testete er für McLaren ein IndyCar, sagte letztlich trotz eines Angebots für ein Stammcockpit ab. Die Erwartungshaltung an Hülkenberg wird daher auch dieses Mal überschaubar sein. (sport.de/lde)