Passagiere brauchen Nerven wie DrahtseileAuch das noch! Drohne am Flughafen Düsseldorf: Airbus 380 muss nach Köln ausweichen

FILE PHOTO: An Emirates Airline Airbus A380-800 plane takes off from Dubai International Airport in Dubai, United Arab Emirates February 15, 2019. REUTERS/Christopher Pike/File Photo
Köln statt Düsseldorf - wegen einer Drohnensichtung über dem Flughafen der NRW-Landeshauptstadt wurde der Flughafen gesperrt. Mehrere Flüge mussten am Samstag umgeleitet werden. Auch ein Airbus 380 von Emirates war betroffen (Archivfoto)
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Das fehlte jetzt auch noch… Die Flugsicherung hat den Düsseldorfer Flughafen Samstagmittag gesperrt. Zahlreiche landende Jets wurden umgeleitet – darunter ein Airbus A380 von Emirates. Grund: In der Nähe des Airports wurde eine Drohne gesichtet. Die kurzfristige Sperrung des Flughafens sorgt für noch mehr Druck am Pfingstwochenende.

Düsseldorf: Zahlreiche Flugzeuge müssen abdrehen - hunderte Passagiere betroffen

Nach RTL-Recherchen mussten sieben Flugzeuge zwischen 12:46 und 13:26 nach Köln ausweichen. Der Flughafen Düsseldorf hat die RTL-Recherchen bestätigt. Besonders spektakulär: Das größte Passsagierflugzeug der Welt war auch betroffen. Ein Airbus 380 von Emirates (Flugnummer EK55) ging zunächst in Köln zur Landung.

Die Drohnensichtung hatte massive Ausweitungen auch auf startende Flugzeuge. Bis zum Abend wurde die Liste der Verspätungen immer länger.

Seit Wochen gibt es – unabhängig von der heutigen Drohnensichtung – Probleme in Düsseldorf. Vor der Sicherheitskontrolle stehen die Passagiere teils Stunden. Es gibt zu wenig Personal. „Aktuell gibt es keine längeren Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen. Die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle in Flugsteig C liegt aktuell bei zwölf Minuten, an den Flugsteigen A und B gibt es derzeit keine Wartezeiten“, teilte ein Sprecher des Flughafens RTL am Samstagabend mit.

Flughafen Düsseldorf rechnet weiter mit langen Schlagen und Problemen

Der Düsseldorfer Flughafen stellt sich auch in den Sommerferien auf lange Schlangen und Verzögerungen ein. Man müsse weiter damit rechnen, dass Passagiere besonders in den Morgenstunden und nach späten Ankünften Geduld brauchten, sagte Flughafenchef Thomas Schnalke am Freitag. Die Lage sei für Fluggäste und Beschäftigte eine große Belastung. Ursache sei der Personalmangel bei Dienstleistern der Passagierabfertigung. Dieser führe europaweit zu Verzögerungen und zum Teil erheblichen Wartezeiten für die Fluggäste. Die Sommerferien in NRW beginnen in drei Wochen.

Der Flughafen kündigte eigene Maßnahmen an, die die Dienstleister entlasten sollen. So soll in den Ferien bei der Gepäckausladung ein eigenes Team des Flughafens die Dienstleister der Fluggesellschaften unterstützen. Servicekräfte des Flughafens sollen auch an den Gepäckbändern zum Einsatz kommen und dort bei längeren Wartezeiten Wasser verteilen. Im Terminal sollen studentische Hilfskräfte den Servicekräften helfen und gegebenenfalls Passagiere zu anderen Kontrollstellen umleiten. Um die Kontrollen zu beschleunigen, sollen die Studierenden die Passagiere daran erinnern, dass etwa elektronische Geräte oder Flüssigkeiten griffbereit sein, Jacken ausgezogen oder Gürtel geöffnet werden sollten.

Die Gewerkschaft Verdi bezeichnet die Maßnahme als „Flickschusterei“. Oft seien zu Stoßzeiten alle Flugsteige voll, sagte Verdi-Experte Özay Tarim. So könne man Passagiere nicht umverteilen. Es sei außerdem nicht fair, den Kunden zu unterstellen, „sie hätten das Fliegen verlernt“. Das Grundproblem sei der Personalmangel bei den Kontrollkräften. (mit dpa)