Flughafen-Debakel: Ramsauer hat reines Gewissen

"Neue Besen kehren gut"

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zeigt sich im Desaster um den Hauptstadtflughafen BER mit reinem Gewissen. Er mache sich selbst keine Vorwürfe, sagte er in einem TV-Interview. Die Verantwortung seitens des Bundes habe er "immer wahrgenommen in vielfältiger Weise."

Ramsauer
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) meint, in Bezug auf den Flughafen BER alles richtig gemacht zu haben.
REUTERS, TOBIAS SCHWARZ

Flughafenchef Rainer Schwarz habe er eigentlich schon im vergangenen Herbst von seinen Pflichten entbinden wollen. Dieser ist nach monatelanger Kritik vom Flughafen-Aufsichtsrat entlassen worden. Die Suche nach einem Nachfolger nannte Ramsauer keine leichte Aufgabe, er zeigte sich aber zuversichtlich: "Neue Besen kehren gut, und das wünsche ich mir hier auch."

Erster Wunschkandidat erteilt BER Absage

Das Flughafen-Debakel ist derzeit auch Thema im Bundestags-Verkehrsausschuss. Vor Beginn sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), er wolle dem Ausschuss die nächsten Schritte schildern und auch über einen möglichen Eröffnungstermin sprechen. Der Ausschuss will auch Ramsauer und Flughafen-Technikchef Horst Amann zur Lage am Flughafen befragen.

Die Suche nach zwei neuen Geschäftsführern werde "für die nächste Zeit der wichtigste Punkt überhaupt sein", sagte Platzeck. Einer der Wunschkandidaten war der Finanz-Geschäftsführer des Münchner Flughafens, Thomas Weyer. Doch der hat schon mal kein Interesse. "Herr Weyer steht definitiv nicht zur Verfügung", erklärte Flughafensprecher Ingo Anspach.

Ein Eröffnungstermin ist angesichts massiver Baumängel bis auf weiteres ungewiss. Mittlerweile zeichnet sich das Jahr 2015 als realistisch ab.