Erst durch Gewichtszunahme konnte sie gesund werden

Fitness-Star Sophia Thiel: Aus diesem Grund MUSSTE sie zunehmen

Influencerin Sophia Thiel spricht offen über ihre Essstörung.
Influencerin Sophia Thiel spricht offen über ihre Essstörung.
kne exa, dpa, Peter Kneffel

Sophia Thiel musste erst lernen, ihren neuen Körper zu akzeptieren

Fitness-Bloggerin Sophie Thiel geht offen damit um, dass sie unter einer Essstörung leidet. Die 26-Jährige setzt sich für Body Positivity ein und möchte mit ihrer eigenen Leidensgeschichte anderen Mut machen und helfen. In einem aktuellen YouTube-Video spricht Sophia jetzt darüber, warum sie im Laufe ihres eigenen Heilungsprozesses zunehmen musste und verrät die fünf Schritte, die ihr dabei geholfen haben, ihren veränderten Körper anzunehmen.

„Aus einer Fitness-Lifestyle-Umstellung wurde Panik und Diätwahn"

Sophia Thiel erklärt, dass der Gedanke, sie sei „nicht richtig“, so wie sie ist, eine große Rolle bei ihrer Krankheit gespielt hat. Um wegen ihres Äußeren nicht mehr gemobbt und verletzt zu werden, habe sie sich damals einen „Muskelpanzer“ zugelegt. Doch was sie dann mit eisernen Disziplin und kontrolliertem Essen erschaffen hätte, hätte bald nicht mehr gereicht. „Alles über 58 Kilo war nicht mehr akzeptabel“, erinnert sich Sophia daran, wie ihr Essverhalten und ihr Training sie mehr und mehr kontrolliert haben: „Aus einer Fitness-Lifestyle-Umstellung wurde Panik und Diätwahn.“ Sie fürchtete, wieder verletzlich zu sein und gemobbt zu werden, wenn sie auch nur ein bisschen zunimmt. Tatsächlich kamen kritische Kommentare in den sozialen Medien, als sie nicht mehr ganz so durchtrainiert war.

Erst in der Therapie habe sie gelernt, ihren Selbstwert nicht mehr über ihr Äußeres zu definieren. Heute weiß Sophia, dass nicht Gewicht oder Attraktivität sie zu einem liebenswerten Menschen machen, sondern ihre inneren Werte: „Ich bin zum Beispiel liebevoll, hilfsbereit und empathisch.“

„So lange man die Panik nicht verliert, zuzunehmen und seine Diät-Restriktionen und seinen Sportzwang nicht aufgibt, kann man auch nicht gesunden“, erklärt Sophia, die sich durch ihre Therapie getraut hat, diesen Kontrollzwang aufzugeben. Damit hängt aber natürlich auch eine Gewichtszunahme zusammen, die zunächst ein schmerzhafter Prozess sei. Auch für sie sei es zunächst schwer gewesen, loszulassen.

Sophia will sich nicht mehr von der Waage abhängig machen

Wichtig sei bei ihrem Heilungsprozess auch gewesen, mit ihrem Umfeld zu sprechen. Denn oft sind es die liebsten Menschen, die eine Essstörung triggern, weil sie dein Essverhalten kommentieren oder Sätze sagen wie „Du siehst toll aus, hast du abgenommen?“ Es sei leider noch immer ein gängiges Klischee, dass Abnehmen positiv bewertet wird und Zunehmen negativ, so Sophia. Erst neulich hatte sie eine unschöne Begegnung im Fitnessstudio, wo eine fremde Frau sie fragte: „Warum hast du so zugenommen?““

Für sie sei im dritten Schritt daher auch wichtig gewesen, sich nicht mehr zu wiegen. Und sich nicht mehr mit anderen zu vergleichen. „Menschen können genau dasselbe wiegen und trotzdem komplett anders aussehen“, mahnt sie an, sich nicht auf eine bestimmten Kilo-Zahl, die man unbedingt wiegen will, zu fokussieren. Die Kilos auf der Waage seien am Ende nur eine Zahl. und sollten nicht darüber bestimmen, ob du glücklich oder unglücklich mit dir bist.

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„Es ist doch traurig, dass man sich nie genug fühlt“

Viel wichtiger, als sklavisch um eine bestimmte Kilo-Zahl zu kämpfen, sei es für sie daher gewesen, ein gesundes Körpergefühl aufzubauen und sich aufs Positive zu konzentrieren.

Sophia sagt, dass sie inzwischen verstanden hat, dass die Zeit „so schnell rast“ und glücklich zu sein soviel mehr wert ist als Äußerlichkeiten. Sie rät ihren Followern, nicht mehr dem hinterher zu trauern, was mal war: „Eine Frau mit 30 Jahren will wieder wie 20 sein, eine Frau mit 50 wieder 40. Es ist doch traurig, dass man sich nie genug fühlt. Man hat doch nur einen Körper und der tut so viel für einen.“

Sophia nahm sich eine Auszeit, um gesund zu werden

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Im Mai 2019 hatte sich Sophia Thiel plötzlich komplett aus den sozialen Medien zurückgezogen. Erst 21 Monate später meldete sie sich zurück und erklärte die Gründe für ihre Auszeit. Wie schlecht es ihr wirklich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ging, erzählt Sophia im Video. (csp)