Für private Haushalte und Unternehmen Fifty-Fifty-Wärmebonus: Kommt jetzt die Gaspreisbremse aus Niedersachsen?

Seit dem Angriff von Russland auf die Ukraine haben sich die Gaspreise massiv erhöht. Familien und Unternehmen bringt das an den Rand der Existenz. Jetzt haben Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Olaf Lies ein Wärmebonus-Modell vorgestellt, das deutschlandweit Schule machen soll.
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So wird der Fifty-Fifty Bonus berechnet

Das Fifty-Fifty-Wärmebonus-Modell soll praktikabel und schnell umsetzbar sein, heißt es von der Staatskanzlei Niedersachsen. Und so würde der Bonus berechnet werden: Grundlage soll der Verbrauch des Vorjahres und der dafür gezahlte Durchschnittspreis für Gas und Fernwärme. Ermittelt wird dann die Differenz zwischen dem im Durchschnitt 2021 gezahlten Gas-/Fernwärmepreis und dem aktuellen, sehr viel höheren Preis. Das Fifty-Fifty-Wärmebonus-Modell sieht vor, dass der Staat 50 Prozent dieser Differenz, also der Mehrkosten, übernimmt. Die andere Hälfte der Mehrkosten müssten die Verbraucherinnen und Verbrauchern beziehungsweise die Unternehmen bezahlen.
Bonus automatisch gutgeschrieben

„Sie können jedoch ihren 50%-Anteil durch Energieeinsparungen weiter reduzieren“, heißt es von der Staatskanzlei. Und Umwelt- und Energieminister Olaf Lies sagt dazu: „Das Fifty-Fifty Wärmebonus-Modell sorgt für eine rasche Senkung der Energiekosten und es belohnt zusätzlich diejenigen, die Energie sparen.“ Der staatliche Bonus soll von den Energieversorgern bereits bei den Abschlagszahlungen berücksichtigt werden. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen dafür also nichts tun.
Gehen andere Energieformen leer aus?
Für Haushalte die z.B. mit Heizöl oder Holzpellets heizen, soll es einen ähnlichen Bonus geben. „Aufgrund der nicht von einem Versorger ermittelbaren Vorjahres-Verbrauchskosten kann dies nur pauschaliert erfolgen“ heißt es dazu von der Staatskanzlei.
Bonus für kleine bis mittlere Unternehmen
Das Wärmebonus-Modell würde sowohl den Privathaushalten als auch den kleinen und mittleren Unternehmen helfen, heißt es von Regierungsseite. Stephan Weil sagt dazu: „Der Fifty-Fifty-Wärmebonus hilft damit auch dem Bäcker oder dem Laden um die Ecke. Es ist auch grundsätzlich sehr viel sinnvoller, einen früh greifenden Preisdeckel zu etablieren, als im Nachhinein Rettungsprogramme installieren zu müssen.“ Er stellte das Modell am Mittwoch (28.09.) auch in der Ministerpräsidenten-Konferenz vor, die krankheitsbedingt ohne den Bundeskanzler Olaf Scholz statt fand. Gespräche mit dem Kanzler zum Entlastungspaket soll es am 04. Oktober geben.