Fett weg mit Ultraschall: Funktioniert das?

Ultraschallbehandlung zur Fettreduktion
Wie gut hilft eine Ultraschall-Behandlung bei der Fettreduktion?
aldomurillo, iStockphoto

Revolution: Fettverbrennung durch Ultraschall

Eine neue Methode bzw. ein neues Gerät verspricht die Traumfigur im Handumdrehen: "Fett weg mit Ultraschall" lautet die Zauberformel, die als effektivste und schmerzfreie Alternative zum Fettabsaugen angepriesen wird. Der Traum aller Frauen könnte also endlich wahr werden – doch hält das Wundergerät auch das, was es verspricht?

Fett weg mit Ultraschall
Fett weg mit Ultraschall - kann das funktionieren?
Christian Stoll - Fotolia

Von Daniel Grochow

Mit Hilfe eines Massagegeräts, das Wassermoleküle innerhalb und in der Umgebung von Fettzellen anregt, sollen ungeliebte Fettpölsterchen gezielt reduziert werden. Die Methode klingt einfach, ist in der Medizin allerdings umstritten. Experten warnen vor gesundheitlichen Risiken sowie Scharlatanen und halten den in der Werbung versprochenen Erfolg, bis zu 15 Zentimeter Bauchumfang zu verlieren, für utopisch.

Fett weg mit Ultraschall – was sich revolutionär anhört, bewirkt im Grunde nichts anderes als eine normale Diät: die teilweise oder vollständige Entleerung der Fettzellen. "Das Fett wird dann auf natürlichem Weg über die Lymphe in den Blutfluss abtransportiert und vom Körper bei Bedarf über den Stoffwechsel ausgeschieden", erklärt Dr. Klaus Hoffmann die Methode. Der Ultraschall erzeugt dabei kleine Bläschen im Gewebe, die implodieren und dann die Fettzellen aufheizen; durch den Ultraschall lediglich schneller und vor allem gezielter als bei einer Umstellung der Ernährung: "Das Fettgewebe wird diesem thermischen und mechanischem Stress selektiv ausgesetzt", sagt Hoffmann.

"Fett weg mit Ultraschall" gefährlich und utopisch

Der Dermatologe und seine Kollegen von der Ruhr-Universität Bochum haben das neue Gerät getestet. Die Fettzellen, die sich durch das gespeicherte Fett als guter Wärmespeicher eignen, wurden dabei auf bis zu 45 Grad aufgeheizt – eine heiße Angelegenheit, die bei der richtigen Anwendung jedoch ungefährlich ist: "Es sind uns keine Risiken bekannt, sofern das Gerät ordnungsgemäß eingesetzt wird", so Hoffmann. Da jedoch befürchtet wird, dass bis zu 1.000 Geräte im Umlauf sind, die die Normen eines behördlich zugelassenen Medizinprodukts nicht erfüllen, könne es auch zu Nebenwirkungen wie Verbrennungen, Störungen des Verdauungstraktes oder Zwischenblutungen kommen.

Wer dennoch auf Ultraschall setzt, um Fettgewebe loszuwerden, muss tief in die Tasche greifen: Eine 40-minütige Behandlung kostet zwischen 200 und 400 Euro – der in der Werbung versprochenen Erfolg, bis zu 15 Zentimeter an Bauchumfang zu verlieren, ist trotzdem nicht garantiert. "Es ist geradezu ein Skandal, dass die Behörden solche Versprechungen nicht unterbinden", sagt Hoffmann. Eine realistische Reduktion des Umfangs nach vier bis sechs Behandlungen liege bei etwa vier bis sechs Prozent; allerdings auch nur bei entsprechenden unterstützenden Maßnahmen wie einer kurzzeitigen Umstellung der Ernährung.

Zudem eignet sich die Ultraschall-Lipolyse nicht für jeden Patienten. Für Menschen, deren Body Mass Index über 30 liegt, ist eine Ultraschall-Behandlung nicht ausreichend. "Es sind weitere grundsätzliche diätische Maßnahmen sowie die Umstellung der falschen Ernährung erforderlich", sagt Hoffmann. Generell sollten die Patienten keine Stoffwechselstörungen aufweisen und auch gut auf Diäten ansprechen. Der Erfolg einer Behandlung hänge deshalb von drei Komponenten ab: "Der Qualität des Gerätes, der medizinischen Qualifikation des Anwenders und das Verhalten des Behandelten vor, während und nach der Therapie."

Menschen, die eine Behandlung mit Ultraschall in Betracht ziehen, warnt Hoffmann vor Scharlatanen. Nur wenige geschulte Ärzte befassen sich mit der Methode, so der Dermatologe. "Es baut sich hier ein Markt auf, der im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich werden könnte." Deshalb rät er, sich ausschließlich in Arztpraxen behandeln zu lassen. "Eine Anwendung durch ungeschultes, medizinisch nicht ausgebildetes Personal wirkt sich auf die Qualität und Sicherheit der Therapieform aus und zeigt bereits jetzt, dass unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die rein rechtlich gesprochen, manchmal wohl schon den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen könnten.

Diät und Ernährungsumstellung unausweichlich

Zudem eignet sich die Ultraschall-Lipolyse nicht für jeden Patienten. Für Menschen, deren Body Mass Index über 30 liegt, ist eine Ultraschall-Behandlung nicht ausreichend. "Es sind weitere grundsätzliche diätische Maßnahmen sowie die Umstellung der falschen Ernährung erforderlich", sagt Hoffmann. Generell sollten die Patienten keine Stoffwechselstörungen aufweisen und auch gut auf Diäten ansprechen. Der Erfolg einer Behandlung hänge deshalb von drei Komponenten ab: "Der Qualität des Gerätes, der medizinischen Qualifikation des Anwenders und das Verhalten des Behandelten vor, während und nach der Therapie."

Menschen, die eine Behandlung mit Ultraschall in Betracht ziehen, warnt Hoffmann vor Scharlatanen. Nur wenige geschulte Ärzte befassen sich mit der Methode, so der Dermatologe. "Es baut sich hier ein Markt auf, der im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich werden könnte." Deshalb rät er, sich ausschließlich in Arztpraxen behandeln zu lassen. "Eine Anwendung durch ungeschultes, medizinisch nicht ausgebildetes Personal wirkt sich auf die Qualität und Sicherheit der Therapieform aus und zeigt bereits jetzt, dass unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die rein rechtlich gesprochen, manchmal wohl schon den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen könnten.

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