Klartext vor dem Heim-GP: "Zu viele Fehler"
Ferrari-Boss Elkann: Arbeit des ganzen Teams muss sich verbessern

Nach zahlreichen Patzern, Pannen und Fehlentscheidungen ist der WM-Titel 2022 für Ferrari inzwischen so gut wie außer Reichweite. Dabei hatte die Scuderia in dieser Saison durchaus das Potenzial – Charles Leclerc war Titelverteidiger Max Verstappen zwischenzeitlich weit enteilt. Nun fehlen dem Monegasse bereits 109 Punkt auf den Red-Bull-Star. Vor dem Heimspiel der Scuderia sprach Ferrari-Boss John Elkann jetzt Klartext.
Elkann stärt Teamchef Binotto trotzdem den Rücken
„Es gibt keinen Zweifel, dass die Arbeit in Maranello, in der Box, am Kommandostand und hinter dem Lenkrad sich verbessern muss“, betonte Elkann in einem Interview mit der „La Gazzetta dello Sport“ und wurde deutlich: „Wir haben gesehen, dass zu viele Fehler passieren, wenn es um die Zuverlässigkeit, das Fahren und die Strategie geht.“
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Personelle Konsequenz will der Ferrari-Chef daraus nicht ziehen – zumindest noch nicht. Demonstrativ stellte er sich hinter Teamchef Mattia Binotto und dessen gesamtes Personal. „Binotto und seinem Team zu vertrauen, war die richtige Entscheidung und es hat sich ausgezahlt. Ihnen haben wir es zu verdanken dass wir wieder konkurrenzfähig sind und wieder gewinnen“, sagte Elkann, ergänzte jedoch: „Aber ich bin nicht zufrieden, weil ich denke, dass wir es besser können.“
Elkann wenig diplomatisch gegenüber Sainz
Ausdrücklich verteidigte der oberste Ferrari-Boss Binottos Strategie, zunächst die Konkurrenzfähigkeit zu verbessern – auch wenn das zu Zuverlässigkeitsproblemen geführt hat. "Unser erstes Ziel war, konkurrenzfähig zu sein", sagt Elkann. "Bist du das nicht, hast du keine anderen Möglichkeiten. An der Zuverlässigkeit hingegen kann man immer arbeiten.“
Daher ist sich Elkann sicher: Ferrari wird noch vor der nächsten großen Motorenrevolution in der Königsklasse wieder Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeister werden. „Mit Charles Leclerc auf der Pole Position.“ Eine wenig diplomatische Aussage gegenüber dem zweiten Scuderia-Piloten. Bei Carlos Sainz dürfte sie kaum gut angekommen sein. (wwi)