FC Bayern: Uli Hoeneß verbannt einstigen Unterhosen-Buddy Paul Breitner von der Ehrentribüne

ARCHIV - 26.09.2009, Hamburg: Fußball Bundesliga 7. Spieltag: Hamburger SV - FC Bayern München in der HSH-Nordbank Arena. Der Vorstandsvorsitzende vom FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge (l-r), Manager Uli Hoeneß und Paul Breitner unterhalten sich auf der Tribüne vor Spielbeginn.    (zu dpa "Bayern München: Breitner nicht mehr auf der Ehrentribüne" vom 27.11.2018) Foto: Marcus Brandt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Karl-Heinz Rummenigge und vor allem Uli Hoeneß (Mitte) wollen Paul Breitner (rechts) nicht mehr auf Bayerns Ehrentribüne sehen
bra_hae mcw_A tba, dpa, Marcus Brandt

Kritik gegen die Bayern, das geht gar nicht - das weiß man spätestens seit der irren Pressekonferenz, in der Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß gegen Medien und Experten keilten und sogar auf das Grundgesetz verwiesen. Wenn die Kritiker auch noch aus den eigenen Reihen kommen, ist das doppelt schlimm. Ein Ehrenspielführer des Rekordmeisters hat jetzt deswegen sogar Stadion-Verbot.

Hoeneß lässt ausrichten: "Lass dich hier nicht mehr blicken"

Die Bayern zoffen sich weiter durch den Herbst. Laut "Bild" ist Paul Breitner nicht mehr willkommen auf der Ehrentribüne in der Allianz Arena - auf Anweisung von Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Der hatte aber nicht mal die Traute, seinem alten Spezi die 'Entehrung' selbst mitzuteilen.

"Paule", wie Breitner genannt wird, bestätigt den Vorfall. "Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen (Finanzvorstand der Bayern, Anm. d. Red.), mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen", sagte Breitner der "Bild". Und der stark nach Drohung klingenden Aufforderung seines ehemaligen Freundes kommt Breitner auch nach: "Ich habe ihm (Dreesen) gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen." Er kündigte an, seine beiden Tickets auf Lebenszeit, die jeder Ehrenspielführer der Bayern erhält, zurückzugeben.

Kritik an irrer Pressekonferenz brachte das Fass zum Überlaufen

Nicht mehr nackt zu feiern brauchen die beiden Fußballer des  FC Bayern München, Uli Hoeneß und Paul Breitner. Aufnahme vom 5.6.1973. Nach der Vorführung von Bademoden eines Münchner Herrenausstatters bekamen sie die elegantesten Modelle geschenkt. Pressefotos von der Badeparty nach einer Meisterschaftsfeier des FC Bayern München hatten vor einem Monat viel Staub aufgewirbelt.
Legendäres Foto von 1973: Die damaligen Freunde Uli Hoeneß (links) und Paul Breitner (rechts) posieren in Unterhose
picture-alliance/ dpa, Istvan Bajzat

Im Oktober hatten die Bayern-Verantwortlichen um Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zum Pressekonferenz-Rundumschlag gegen Medien und Experten ausgeholt. Der Tenor: die Kritik gegen die Bayern ist viel zu hart, gar menschenunwürdig.

Was in ganz Fußball-Deutschland für Kopfschütteln sorgte, blieb auch im eigenen Lager nicht ohne Gegner. Bayern-Ehrenspielführer Breitner, der nach seiner Karriere noch viele Jahre im Club tätig war, sagte im Bayerischen Rundfunk: "Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt. Und was den Uli angeht: Ich verstehe vieles nicht, was dort passiert ist."

Diese persönliche Attacke war dem Bayern-Präsidenten offenbar zu viel.

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Gute Freunde kann niemand trennen? Von wegen ...

Hoeneß und Breitner holten in den Siebzigern gemeinsam beim FC Bayern München einen Titel nach dem anderen, wurden mit Deutschland 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Sie wurden beste Freunde, waren unzertrennlich. Legendär ihr gemeinsam Unterhosen-Foto aus dem Jahr 1973. Doch was einmal eine dicke Männer-Freundschaft war, ist heute gegenseitige Abneigung.