Einspruch nach Wechsel-Panne

Nagelsmann ledert gegen Freiburg

Bayern-Breitseite gegen den SC Freiburg. Die Breisgauer legten nach der peinlichen Wechsel-Panne des FCB in der Bundesligapartie am Samstag fristgerecht Einspruch ein. Der brisante Fall wandert zum DFB-Sportgericht. Die Bayern müssen um die drei Punkte zittern. Trainer Julian Nagelsmann schickt verbale Giftpfeile in den Südwesten. Warum er selbst anders gehandelt hätte, erklärt er oben im Video.

"Kann es nicht verstehen"

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat den SC Freiburg für den Einspruch nach dem Münchner Wechselfehler beim 4:1-Sieg in der Fußball-Bundesliga scharf kritisiert. „Aus persönlicher Sicht kann ich es nicht verstehen, dass Freiburg das macht, weil sie in den 18 Sekunden jetzt nicht zwei Tore gemacht hätten oder vielleicht auch eines“, sagte Nagelsmann am Dienstag in der Pressekonferenz zum Champions-League-Spiel beim FC Villarreal.

Nagelsmann: Ich hätte anders gehandelt

„Ich persönlich hätte es nicht gemacht, weil ich finde, dass du den Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck der Fans oder der Sponsoren so groß wird“, so Nagelsmann. „Ich weiß nicht, ob du dir auf die Schulter klopfen kannst, solltest du international spielen aufgrund von drei Punkten, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast. Ich wäre da nicht so glücklich. Deswegen hätte ich dem Verein klar kommuniziert, dass wir nicht Einspruch einlegen“, erklärte der 34-Jährige.

Er sei freilich „nicht überrascht“ vom Freiburger Vorgehen. Die Bayern hatten am vergangenen Samstag beim Stand von 3:1 kurzzeitig nach einem Doppelwechsel unbemerkt vom Schiedsrichtergespann zwölf Spieler auf dem Platz. Nagelsmann ist sich nicht so sicher wie Bayern-Chef Oliver Kahn, dass die Münchner den Sieg nicht aberkannt bekommen werden. „Ganz so entspannt wie unser Vorstandsvorsitzender bin ich nicht. Das sage ich auch ehrlich“, sagte der Bayern-Coach.

Er glaubt aber wie die Vereinsführung des deutschen Rekordmeisters an einen positiven Ausgang: „Es ist jetzt ein Verfahren, das beim DFB-Sportgericht liegt, das ein Urteil fällt, das in meinen Augen nur in eine Richtung gehen kann. Aber ich fälle es nicht, ich bin nicht der Richter.“ (msc/dpa)