Tier kurz vorher in Gehege eingezogenTrauer um Faultier Pauli: Tod wegen Hitzestress – Zoo räumt Fehler ein

Es sind erschreckende Szenen, die ein Besucher des Allwetterzoos in Münster offenbar gefilmt hat: Faultier Pauli trinkt sichtlich erschöpft aus einem Wassernapf! Ein Video dazu kursiert in den sozialen Medien und sorgt für Empörung. Am Tag darauf liegt Pauli tot in seinem Gehege. Nun hat sich der Zoo zu dem Tod des Tieres geäußert – und dabei auch Fehler eingeräumt.
Faultier Pauli stirbt wegen Hitzestress: Zoo gibt Fehler zu
Große Trauer in Münster: Erst am 3. Juli zog Faultier Pauli in sein neues Gehege – sieben Tage später ist er tot! Wie der Allwetterzoo Münster mitteilt, ergab die pathologische Untersuchung, dass der Tod mit hoher Wahrscheinlichkeit auf „Hitzestress“ zurückzuführen sei. Dazu heißt es: „Wir müssen davon ausgehen, dass die hohen Temperaturen ausschlaggebend für den Tod des Tieres waren.“
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Am Tag vor Paulis Tod kletterten die Temperaturen in Münster auf 35 Grad. Das Gehege war zu dem Zeitpunkt jedoch nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet. „Bislang konnten wir die Temperaturen, auch an heißen Tagen, durch eine aktive Lüftung gut steuern. Daher war die Kühlung der Halle mittels Klimatechnik zu dem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb“, schreibt der Zoo. Und gibt gleichzeitig zu: „Aus heutiger Perspektive haben wir die Situation der Temperaturentwicklung falsch eingeschätzt.“ Um Vorfälle wie diese in Zukunft zu vermeiden, habe der Zoo nun das Klimamanagement verbessert, heißt es weiter.
Trauer um Faultier Pauli: Temperatur in der Halle eigentlich „kein Risiko“
Allgemein würden die Temperaturen in der Halle für die Tiere jedoch kein Risiko darstellen. Denn den Tieren bliebe die Möglichkeit, sich stets in „temperierte Bereiche“ zurückzuziehen. Auch für das Faultier bestehe eine solche Möglichkeit. „Daher wurde von der zoologischen Leitung das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung unserer Tiere durch Hitzeentwicklung in der Halle generell als gering eingeschätzt.“
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Faultier gestorben: Zoo über Video – „Team sah keinen akuten Handlungsbedarf“
Die Tiere werden von den Tierpflegern durchgehend beobachtet und betreut, heißt es weiter. Zu dem Video, das in sozialen Medien zuletzt für Aufruhr sorgte, teilte der Zoo mit: „Die gezeigten Szenen im Video, in denen das Faultier am Wassernapf trinkt, lagen dem Team des Zoos zur Beurteilung der Situation nicht vor. Pauli war unruhiger als gewöhnlich und wechselte häufiger seinen Aufenthaltsort, da er aber gefressen und auch Kot abgesetzt hat (dafür geht das Faultier auf den Boden), sah das Team keinen akuten Handlungsbedarf.“
Der Tod von Pauli, der auf Fehler des Zoos zurückzuführen ist, macht den Zoo tief betroffen. „Wir geben alles, um solch einen Vorfall nie wieder erleben zu müssen“ – so die Versprechung. (ibü)