Kollegen kommen ihm auf die Spur
Fauler Postbote lässt Pakete einfach verbrennen
„Aus den Augen, aus dem Sinn", hat sich Ronny K. (52) aus Schwarzenberg (Sachsen) offenbar gedacht.
Statt die Post ordentlich auszuliefern, stellte Deutschlands wohl faulster Briefträger alles bei sich unter. Um es sich noch leichter zu machen, ließ er sogar Unmengen an Briefen und Paketen verbrennen.
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Kollegen finden kistenweise Post unter Schreibtisch
Weil er mehr Zeit für sich haben und weniger arbeiten wollte, soll Ronny K. im Frühjahr 2021 einem Kumpel kistenweise Post zum Verbrennen gegeben haben. Dass das nicht lange gutgehen kann, scheint er verdrängt zu haben. Schon kurz darauf fliegt der faule Postbote auf: Nachdem Kollegen kistenweise Post unter seinem Schreibtisch gefunden und dies mit Fotos dokumentiert haben, wird der 52-Jährige von seinem Arbeitgeber fristlos entlassen.
Briefträger beim Prozess in Aue-Bad Schlema: Wollte die Sonne genießen
Wegen Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses muss sich Ronny K. vor Gericht verantworten. Während der Verhandlung gibt er zu, einige Briefe einfach auf der Arbeit gelassen zu haben. Sein Job müsse schließlich auch Spaß machen, und man müsse beim Radfahren auch die Sonne genießen können.
Das Amtsgericht Aue-Bad Schlema verurteilt Ronny K. am Donnerstag zu 3.300 Euro Geldstrafe wegen Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses. Zu dem Urteil will er sich nicht äußern.
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Postbote wollte mehr Freizeit
„Das Gericht geht davon aus, dass er vor allem, weil er viel Freizeit haben wollte, die Post nicht zugestellt hat", erläutert Gerichtssprecher Bernd Sämann. Während der Hauptverhandlung habe der Angeklagte „immer wieder Ansätze unternommen, den Tatvorwurf in Teilen einzuräumen", sei aber stets zurückgerudert. „Das Gericht hat das dann sehr treffend in der Urteilsbegründung zusammengefasst, indem es gesagt hat, er winde sich heute wie ein Aal", sagt der Sprecher.
Ronny B. hat seinen Wunsch nach mehr Freizeit teuer bezahlt. Inzwischen hat er sogar einen Job: Der 52-Jährige chauffiert Patienten von A nach B. Ob er dabei genug Sonne abbekommt, ist nicht bekannt.