Seit 130 Jahre made in NRWFamilienunternehmen Neumärker feiert Jubiläum – früher Sargbeschläge, heute Waffeleisen
Im sauerländischen Hemer wird eins der weltweit ersten Waffeleisen hergestellt. Das Familienunternehmen Neumärker besteht seit 130 Jahren. Angefangen hat es mit Sargbeschlägen, dann kamen Bügeleisen.
130-jährige Geschichte
Mittlerweile dreht sich alles um Waffeleisen. Robin Hellwinkel ist Chef in fünfter Generation. Gegründet wurde das Unternehmen 1894 von Ernst Hellwinkel. Damals in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Düsseldorf. Als der Konzern wuchs, zog er nach Hemer um. Zum 25-jährigen Jubiläum waren dort 1.000 Mitarbeiter angestellt. Und mit der Zeit änderten sich auch die Produkte. Nach dem zweiten Weltkrieg machte die Familie ordentlich Werbung und legte den Schwerpunkt auf Haushaltsgeräte und Küchengeräte für die Gastronomie. Damals war in der Fabrik noch echte Handarbeit gefragt.
Studium oder Geschäftsführung?
Inzwischen machen das Meiste Maschinen: Von der Metallverarbeitung bis zum Stanzen. Mehrere tausend Waffeleisen werden dort im Jahr produziert. Handarbeit gehört aber immer noch dazu.
Heutiger Chef Robin Hellwinkel hat nach dem Tod seines Vaters mit gerade mal 23 Jahren die Geschäftsführung übernommen. Das war vor elf Jahren: Robin Hellwinkel studierte da BWL in Frankreich. In einer Vorlesung erfährt er von dem Tod seines Vaters. Zeit zum Trauern bleibt nicht. Denn: 35 Arbeitsplätze standen auf dem Spiel.
Einer der jüngsten Familienunternehmer Deutschlands
Der damals 23-Jährige wurde einer der jüngsten Familienunternehmer Deutschlands. Und das ohne Berufserfahrung. Deshalb hatte seine Mutter auch ihre Bedenken. Sie bereitete zuhause die Beerdigung vor, während ihr Sohn da schon auf Messen ging. Inzwischen ist sich Gabrielle Hellwinkel aber sicher: Ihr Mann wäre stolz auf seinen Nachwuchs. Der möchte noch viele Jahre weitermachen. Wer sein Nachfolger wird, ist unklar. Kinder hat der junge Chef noch nicht. Dafür: 40 Mitarbeiter. Wie viel Gewinn der Betrieb macht, verrät der Unternehmer nicht. Nur so viel: Der Umsatz ist im einstelligen Millionenbereich.
Geräte für die Gastronomie
Die Geräte kosten jeweils bis zu 1.000 Euro. Für den privaten Haushalt sehr teuer. Deshalb werden die Produkte vor allem an Hotels und Cafés verkauft. So wie an Dilan Tas in Iserlohn. Sie arbeitet mit den Waffeleisen in ihrem Laden. Für den Teig hat sie ihr eigenes Geheimrezept. Das kommt auch bei Robin Hellwinkel gut an. Auch nach mehr als 30 Jahren isst er noch gerne Waffeln.


































