Becher und Eimer, statt Badewanne und Dusche
Familie kämpft mit wenig Wasser – wie geht es weiter für die Düsseldorfer?
Seit mehr als sechs Monaten lebt die Familie Asani in einem Mehrfamilienhaus in Düsseldorf unter katastrophalen Bedingungen: Die Wasserversorgung ist stark eingeschränkt. Duschen ist für die sechsköpfige Familie unmöglich geworden. Stattdessen ist die junge Mutter gezwungen, Eimer mit warmem Wasser zu füllen, um ihre Kinder notdürftig zu waschen. Auch alltägliche Aufgaben wie Zähneputzen, Geschirrspülen und Wäschewaschen werden durch den minimalen Wasserdruck zur Herausforderung.
Eimer statt Dusche: Alltag wird zum Kraftakt
„Die Kleinen frieren sehr, weil wir so lange auf das bisschen Wasser warten müssen“, schildert Sara Asani ihre Lage. Um überhaupt duschen zu können, nutzt die Familie Becher und Eimer. „Das Wasser reicht niemals aus und wenn man die Brause benutzen möchte, geht sie wegen des fehlenden Drucks einfach aus“, erklärt sie. Selbst die Waschmaschine bleibt oft ungenutzt, da sie den Betrieb aufgrund der unzureichenden Wasserversorgung stoppt.
Für die Kinder ist die Situation besonders belastend. „Dieses schnelle Duschen macht ihnen überhaupt keinen Spaß“, sagt Asani. Am Wochenende weicht die Familie zu den Großeltern aus, um den Kindern ein normales Duscherlebnis zu ermöglichen.
Vermieter vertröstet weiter
Obwohl die Familie die Hausverwaltung mehrfach auf die Probleme hingewiesen hat, ist bisher wenig passiert. Laut der "Zentral Boden Vermietung und Verwaltung" GmbH (ZBVV) seien der Druckminderer und die Absperrventile für die Einschränkungen verantwortlich. Die Reparatur werde „zeitnah“ erfolgen, doch für die Familie ist das nur ein schwacher Trost. Ein Sprecher der ZBVV erklärte auf Anfrage, man habe erst im Januar von der Schwere des Problems erfahren.
Rechtsanwalt fordert schnelles Handeln
Rechtsanwalt Arndt Kempgens spricht von einem „unhaltbaren Zustand“. „Der Vermieter muss unbedingt schnell handeln, und wenn er das nicht freiwillig macht, dann muss er gezwungen werden – durch Mietkürzung oder Klageverfahren“, erklärt Kempgens. Er hält auch eine einstweilige Verfügung in dieser Situation für möglich.
Geduld der Familie ist am Ende
Während die Betroffenen weiter auf Hilfe warten, bleibt unklar, wie lange die Reparaturen tatsächlich dauern werden. „Das ist kein Zustand mehr!“, so Sara Asani. Die Familie hofft, dass die angekündigten Maßnahmen endlich greifen, damit sie Eimer und Becher bald wegräumen und ihren Alltag wieder normal gestalten können. Der Winter geht weiter – und die Geduld der Familie zu Ende.