Plötzlich steht der Verkäufer mit dem Hund vor der TürNeue Welpenhandel-Masche? Hundekäuferin wird nachträglich Opfer von Betrug

Havaneser
Die Frau wollte einen Welpen der Rasse "Havaneser Bolonka" kaufen. (Symbolbild)
Michael Heim, Copyright: Michael Heim

Für eine 60-Jährige aus Nordstormarn (Schleswig-Holstein) entpuppt sich der Kauf eines Hundewelpen über das Internet als Alptraum. Ist sie einer neue Betrugsmasche zum Opfer gefallen?

Käuferin verschickt sensible Personendaten

Als die Frau aus dem Kreis Stormarn ein Angebot für einen Havaneser Bolonka-Welpen auf einer Internetplattform entdeckt, nimmt sie Kontakt zum dem Verkäufer auf. Unter dem Vorwand, den Ankauf zu bestätigen und einen Kaufvertrag zu erstellen, fordert dieser die 60-Jährige auf, eine Ausweiskopie zu schicken, berichtet die Polizei Ratzeburg. Diesem Wunsch kommt die Interessentin offenbar arglos nach.

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Plötzlich steht der Verkäufer mit dem Welpen vor der Tür

Unangekündigt erscheint der Verkäufer plötzlich mitsamt des Hundewelpen vor der Tür der Nordstormarnerin. Das Ziel des Verkäufers: Den Verkauf des Welpen schnellstmöglich abwickeln. Ein Warnzeichen, wie die Polizei auf RTL-Anfrage bestätigt: „Der Welpenverkauf ist ja kein Haustürgeschäft auf gut Deutsch gesagt und das sollte auch wohlüberlegt sein, sich einen Hund in dem Sinne anzuschaffen oder nicht. Das entscheidet man ja nicht mal eben in fünf Minuten an der Haustür“, sagt Sandra Kilian von der Polizei Ratzeburg.

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Hundewelpe weder geimpft noch gechipt

Als die frischgebackene Hundebesitzerin mit ihrem Vierbeiner zum Tierarzt geht, kommt das böse Erwachen: Der Junghund ist weder geimpft noch gechipt. Und auch die Rasse des Hundes entspricht nicht den Angaben des dubiosen Verkäufers. Doch der Ärger geht noch weiter: Mit den persönlichen Daten der Frau werden diverse Einkäufe im Internet getätigt. Dafür bekommt die Welpenkäuferin nun Rechnungen für Waren, die sie nie bestellt hat.

Die Polizei spricht von einem Einzelfall

Die betrogene Frau meldet sich daraufhin bei der Polizei Ratzeburg. Diese ermittelt nun, geht zum jetzigen Stand aber von einem Einzelfall aus. Hinweise zur Identität des Betrügers könnten die Einkäufe mit den Personendaten der Frau liefern: „Das ist nun Gegenstand der laufenden Ermittlung, da muss man dann gucken, ob man da irgendwie auf die Tatbeteiligung kommt“, so Sandra Kilian auf Anfrage. Außerdem warnt die Polizei im Allgemeinen vor der leichtfertigen Weitergabe sensibler Daten und bittet um Wachsamkeit beim Kauf von Tieren, insbesondere über das Internet. (kzi)