„Die Mutti braucht ihre Zeit, sie weint sehr viel“Raphael Schneider im Interview: Die dramatische Reaktion seiner Mutter auf sein Outing

Raphael Schneider erinnert sich im RTL-Interview an die Reaktion seiner „Mutti“ auf sein Outing.
Raphael Schneider erinnert sich im RTL-Interview an die Reaktion seiner „Mutti“ auf sein Outing.
RTL
von Charlotte Reppenhagen und Judith Pamme

„Es war dann wirklich erstmal Schweigen.“ Im RTL-Interview sprichtEx-GZSZ-Star Raphael Schneider (53) über die Reaktion seiner Mutter auf sein Outing und warum diese schreckliche Angst um ihren Sohn hatte.

Raphael Schneiders „Mutti“ weinte nach seinem Outing

Einen Auszug des Briefes, mit dem er sich vor rund 30 Jahren gegenüber seiner Mutter outete, veröffentlichte Raphael Schneider am 9. Juni, als er der ganzen Welt verkündete: „Raffi ist halt schwul.“ Im RTL-Interview findet er: Das war damals „echt selbstbewusst“ von ihm. Und erinnert sich daran, wie seine „Mutti“ – so nennen seine Geschwister und er ihre Mutter – auf sein Outing reagierte.

„Meine Geschwister haben mir das erzählt“, so Raphael, „Es war dann wirklich erstmal Schweigen. Relativ lange auch.“ Das habe ihn „ein bisschen beunruhigt“. Seine Schwester habe ihn angerufen und gesagt: „Lass die Mutti mal, die braucht ihre Zeit. Die weint sehr viel.“ Geweint habe seine Mutter aber nicht, weil ihr jüngster Sohn auf Männer stehe, erklärt er uns.

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Im Gegenteil: „Sie hatte richtig Angst um mich. Sie hatte Angst, dass ich dadurch ein schwierigeres Leben habe.“ Denn: „Meine Mutter ist aus einer jüdischen Familie, Jahrgang 1933. Sie ist versteckt mit Ablehnung, Verfolgung, Ausgrenzung groß geworden. Auch in dieser Generation waren Homosexuelle versteckt, wurden in Lager geschickt, verfolgt. Und das hatte meine Mutter im Kopf.“ Dass diese Sorgen ihre größte Angst waren, berühre Schneider noch heute.

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Es wird nicht geknutscht

In seinem Outing-Brief kündigte Raphael auch an, seinen damaligen Partner mit zu seiner Mutter zu bringen. „Ich habe sie auch gar nicht gefragt, ob ich ihn mitbringen kann“, grinst er. Für seine „Mutti“ war es okay, den Freund ihres Sohnes kennenzulernen. Einen Einwand hatte sie trotzdem: Bitte keine Küsse in ihrer Gegenwart.

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Auch darüber kann Raphael lachen. „Meine Mutter war ein herzensguter Mensch. Aber sie war ein bisschen prüde“, erklärt er. „Sie konnte es auch nicht gut haben, wenn sich meine Schwester mit ihrem Freund in ihrer Gegenwart geküsst hat. Das war einfach so die Generation und die Zeit“, lacht er.

Die Reaktion seiner Geschwister auf das Outing

Aber nicht für alle Familienmitglieder sei sein Outing eine große Überraschung gewesen, so Schneider. Er stellt fest: „Meine Geschwister haben es sich eh immer gedacht.“ Es sei zwar nicht offen darüber gesprochen worden, „aber wenn jemand […] mit 19 – und so schlecht sah ich auch nicht aus – keine Freundin hat, das wäre ja komisch“, scherzt er.