BVB-Blamage gegen Glasgow
Hummels-Klartext: "Spielen viel unsinnigen Fußball"
Dicke Luft bei Borussia Dortmund. Nach der heftigen 2:4-Klatsche im eigenen Stadion gegen die Glasgow Rangers spricht BVB-Abwehrmann Mats Hummels am RTL-Mikrofon Klartext. Er hat die große Schwachstelle im Spiel seines Clubs ausfindig gemacht. Mehr oben im Video.
Hummels von Ballverlusten genervt
Die unrühmliche „Mentalitätsfrage“ blieb Mats Hummels erspart – gute Laune aber hatte der BVB-Innenverteidiger offenkundig nicht. Sein Team wurde gerade von den Glasgow Rangers, nicht unbedingt erste europäische Preisklasse, zerlegt. Mit 4:2. Im eigenen Stadion – beim 1000. Spiel im legendären Westfalenstadion.
Der 33-Jährige legte am RTL-Mikro verbal die Finger in die BVB-Wunde. „Es ist für mich ein mehr als eindeutiges Thema, was unser Problem ist“, sagte er und verwies auf die allzu leichten Ballverluste bei gleich drei Gegentoren gegen Glasgow. Im Bundesligaspiel gegen Leverkusen seien es sogar noch mehr gewesen (2:5).
Der Trainer spreche diese Problematik oft an, so Hummels, „wir setzen es auf vielen Positionen aber nicht um“.
Das Hauptproblem: „Wir spielen sehr viel unsinnigen Fußball, unlogischen Fußball und machen Gegner damit unnötig stark. Weil wir oft die einfache Lösung nicht wollen, sondern viel zu kompliziert spielen wollen. Komplizierter Fußball ist das, was wir hier zu viel spielen. So gewinnst du mal, so verlierst du mal – aber so wirst du nie dauerhaft erfolgreich sein.“
Video: Rose - "Mannschaft tritt so auf, wie der Trainer sie einstellt"
Angesprochen auf die Hummels-Analyse, antwortete Trainer Marco Rose: „Die Mannschaft tritt so auf, wie der Trainer sie einstellt.“ Er sei verantwortlich fürs große Ganze. „Ich muss möglicherweise noch deutlicher, klarer werden, Dinge anpassen, nachhaltig dranbleiben. Es gibt keine andere Lösung.“
Der Dortmunder Coach war insbesondere von der ersten Halbzeit seines Team enttäuscht. „Das war zu wenig, zu ungefährlich, zu wenig Tiefe und zu viele einfache Ballverluste. Ein Thema, das wir in den letzten Wochen schon hatten.“
Hoffnung macht da eher das Dortmunder Aufbäumen in der Schlussviertelstunde. „So richtig im Spiel waren wir vielleicht in den letzten 10 bis 15 Minuten.“ Allein: Das Dortmunder Mini-Powerplay kam zu spät und Rose weiß: „Wir haben uns eine Ausgangsposition verschafft, die alles andere als gut ist.“
Immerhin: Die Auswärtstorregelung im Europapokal ist seit dieser Saison abgeschafft. Das macht das BVB-Wunder von Glasgow zumindest etwas realistischer. (msc)