Erst Flut, dann Flüchtlinge?
Ärger um Unterbringung von Migranten in Bad Münstereifel
Die Bürgermeisterin von Bad Münstereifel (Kreis Euskirchen) schlägt Alarm. Es geht um die Unterbringung von Flüchtlingen. Die Stadt hat wenig Kapazitäten und steht kurz davor auf Turnhallen ausweichen zu müssen.
„Wäre das alles nicht mehr da, das würde mir wehtun“
Mehrmals in der Woche schließt Jugendleiter Hermann Josef Wiesel den Kindern die Sporthalle auf. Beim RSV Arloff-Kirspenich können die Kids Fußball, Volleyball oder Badminton spielen. Ob das in Zukunft möglich ist, steht aber auf der Kippe: "Wir wollen ja auch den Kindern ein soziales Umfeld bieten. Dieses soziale Umfeld ist genauso wichtig wie der Sport, den wir treiben. Und dieses regelmäßige Treffen und untereinander als Gruppe aufzutreten, ist ein Mannschaftssport. Wäre das alles nicht mehr da, das würde mir wehtun."
Schreiben an NRW-Ministerpräsident
Die Halle konnte schon in den vergangenen Jahren nicht genutzt werden. Wegen der Flutkatastrophe 2021 war sie geschlossen. Nach dem Hochwasser mussten die Kleinen auf Nachbardörfer ausweichen. Seit einem Jahr können sie sich hier in Arloff wieder austoben. Demnächst droht der nächste Sport-Stopp. Die Bürgermeisterin hat sich jetzt an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gewandt: „Als Begründung […] führte sie insbesondere aus, dass infolge der Flutkatastrophe noch nicht aller Wohnraum wiederaufgebaut wurde und er dementsprechend auch für eine mögliche Unterbringung von Geflüchteten nicht zur Verfügung steht. Zudem mussten die Bürgerinnen und Bürger zuerst durch Corona, anschließend durch die Zerstörung von Sporthallen lange auf deren Nutzung verzichten. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist es enorm wichtig, die Hallen nun wieder ohne die Einschränkungen der vergangenen Jahre für Schul- und Freizeitsport nutzen zu können. Einen erneuten Wegfall gilt es unbedingt zu verhindern“, so die Stadt heute in einer schriftlichen Stellungnahme.