Feiger Anschlag auf Feuerwehrleute?
Erneute Brandstiftung vermutet: Schulmensa in Nordhorn abgefackelt
Ein Feuer hat in der Nacht zu Donnerstag an der Mensa der Ludwig-Povel-Schule in Nordhorn starke Schäden verursacht. Es war nicht der erste Brandanschlag auf die Mensa und die Täter haben offenbar die Feuerwehrleute absichtlich in Gefahr gebracht.
Schulleitung und Polizei gehen von Brandstiftung aus
Laut Polizei ging gegen 3 Uhr der erste Notruf ein. Die Feuerwehr Nordhorn rückte daraufhin mit 14 Fahrzeugen und 80 Einsatzkräften aus. An der Rückseite des Gebäudes schlugen Flammen in den Nachthimmel. Trotz sofortiger Löschmaßnahmen konnten die Feuerwehrleute ein Ausbreiten des Feuers nicht verhindern. Fenster platzten und giftiger Qualm zog in die Mensa. „Das war ein Schreck in der Morgenstunde. Die Mensa wurde erst 2015 eröffnet und wir waren sehr glücklich und zufrieden mit dem tollen Gebäude“, erzählt Schulleiter André Mülstegen.
Er geht nicht von einem technischen Defekt aus. „Das war schwer entflammbares Holz, das entzündet sich nicht von selbst bei vier Grad draußen. Das war Brandstiftung“. Das vermutet auch die Polizei. Und: „In der Bauphase gab es auch schon eine Brandstiftung, daher gehe ich diesmal ebenfalls davon aus“, ergänzt der Schulleiter. Einen Zusammenhang zwischen dem ersten und dem zweiten Brand schließen er und die Polizei aber bisher aus.
Wollten die Täter Feuerwehrmänner verletzen?
Der Schulleiter war am frühen Morgen selbst vor Ort und machte noch eine weitere Entdeckung. Die Täter haben offenbar nicht nur die Mensa angezündet. „Gleichzeitig sind alle Gullydeckel heraus genommen worden. Das war in der Nacht auch für die Feuerwehrleute nicht ungefährlich.“ Verletzt wurde aber niemand.
Videoanlage geplant
Laut des Schulleiters will die Stadt Nordhorn nach mehreren Zwischenfällen auf dem Schulgelände in eine Videoüberwachungsanlage investieren. Der Auftrag ist offenbar schon vergeben worden. „Ich bin mir sicher, mit einer Videoanlage hätte dieser Brand schon verhindert werden können“, sagt Mülstegen. Die Polizei geht derzeit von einem Schaden in Höhe von 150.000 Euro aus.
Unterricht fällt in Zukunft aus
Der Unterricht an der Ludwig-Povel-Schule kann am Tag nach dem Brand zwar wie geplant stattfinden, in Zukunft könnte es aber schwierig werden. „Wir sind eine teilgebundene Ganztagsschule mit Unterricht bis 15:30 Uhr. Und eine Mensa für die Mittagspause ist Voraussetzung dafür“, erklärt der Schulleiter. „Die Möglichkeit dafür wurde uns jetzt genommen.“ Der Nachmittagsunterricht müsse damit erst einmal ausfallen. „Ich gehe von umfangreichen Sanierungen aus und davon, dass die Mensa ein Jahr nicht nutzbar sein wird“, so Mülstegen. Gleichzeitig gibt es aber Hoffnung: „Wir werden versuchen, provisorische Räumlichkeiten für die Mensa zu schaffen.“ Wie schnell das geht, bleibt abzuwarten. Die Mensa wurde auch als Veranstaltungsort für den örtlichen Karnevalsverein und die Musikschule genutzt. Auch diese Aktivitäten fallen vorerst aus.
