US-Gesundheitsbehörde zweifelt außerdem an der Wirksamkeit

Wegen Hirnthrombosen: Experten warnen vor Impfstoff von "Johnson & Johnson"

FILE - A member of the Philadelphia Fire Department prepares a dose of the Johnson & Johnson COVID-19 vaccine at a vaccination site setup in Philadelphia, on March 26, 2021.  A government advisory panel is meeting Thursday, Dec. 16,  to determine if any restrictions are needed to the Johnson & Johnson COVID-19 vaccine because of rare but serious blood clots.  (AP Photo/Matt Rourke, File)
Die US-Gesundheitsbehörde empfiehlt andere Corona-Impfstoffe dem Wirkstoff von Johnson & Johnson vorzuziehen.
MR KS, AP, Matt Rourke

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt künftig, andere Corona-Impfstoffe dem einheimischen Wirkstoff von Johnson & Johnson vorzuziehen. Damit werde eine Empfehlung von einem Beratergremium übernommen, das kurz zuvor einstimmig entsprechend abgestimmt hatte, teilte die CDC mit. Das Risiko einer Hirnthrombose in Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson sei höher als bislang bekannt, hieß es von dem Beratergremium zur Begründung. „In Deutschland sind die Fälle mit Hirnthrombosen bei Patienten häufiger bei AstraZeneca aufgetreten“, sagt Dr. Christoph Specht im RTL-Interview. „Aber wie man sieht, kommen sie auch bei Johnson & Johnson vor. Das sind sehr seltene, aber eben auch sehr heftige Nebenwirkungen.“ Dutzende Fälle und mindestens neun Todesfälle seien in den vergangenen Monaten in den USA erkannt geworden, so die US-Gesundheitsbehörde.
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USA: Johnson & Johnson wird aber weiterhin verimpft

Neben Johnson & Johnson sind in den USA noch die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Die Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson waren im Frühjahr schon einmal vorübergehend ausgesetzt, nachdem erste Fälle von Hirnthrombosen bekannt geworden waren. Jegliche Impfung sei aber besser als keine Impfung, betonte die CDC. Wer keine Impfung mit Biontech/Pfizer wolle oder haben könne, dem werde weiter das Präparat von Johnson & Johnson zur Verfügung stehen.

Johnson & Johnson: Im Vergleich mit geringerer Wirksamkeit

Schon bei der Urvariante des Coronavirus hatte Johnson & Johnson mit einer Wirksamkeit von 67 Prozent einen deutlich niedrigeren Wert als zum Beispiel Biontech mit 90 Prozent. ABER: „Der Vorteil von Johnson & Johnson ist, dass er recht günstig ist, nur einmal verabreicht werden muss und einfach im Kühlschrank gelagert werden kann“, sagt Dr. Christoph Specht.

„Bei der Delta-Variante und vor allem auch bei Omikron ist die Wirksamkeit von Johnson & Johnson allerdings deutlicher geringer als bei den mRNA-Impfstoffen.“ Es gelte aber auch zu berücksichtigen, so Dr. Specht, dass die USA aufgrund ihrer finanziellen Lage, die Möglichkeit habe, auf andere Impfstoffe zuzugreifen. Wäre dies nicht der Fall, hätte sich die die US-Gesundheitsbehörde wohl auch nicht gegen eine Empfehlung von Johnson & Johnson ausgesprochen.