Entführer rauben 750.000 Euro

Er ging durch die Hölle: Rad-Star gekidnappt und stundenlang festgehalten

Miguel Angel Lopez
Zuletzt lief es nicht mehr so super für Miguel Angel „Superman" Lopez
Imago Sportfotodienst

Für Miguel Angel Lopez (29) wurde das eigene Haus zum Gefängnis!
Rund drei Stunden hielten Räuber den kolumbianischen Rad-Profi auf seiner Farm in Pesca (Region Boyaca) fest. Zuvor sollen die drei Männer Lopez auf der Straße angesprochen haben, wie kolumbianische Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Nachdem sie umgerechnet 750.000 Euro erbeutet hatten, machten sie sich mit Lopez Auto und Mobiltelefon aus dem Staub.

Lopez meldet sich nach der Entführung selbst auf Polizeiwache

So berichtete es der Tour-de-Suisse-Sieger von 2016 selbst kurz darauf der Polizei. „Um etwa 22.30 Uhr kam Lopez zur Polizeistation von Sogamoso und erstattet Anzeige“, sagte eine Polizeimeisterin der kolumbianischen Zeitung El Tiempo.

Lopez' Team Medellin-EPM sendete auf X, vormals Twitter, Solidaritätsgrüße und rief alle Kolumbianer dazu auf, das Radsport-Idol zu unterstützen. „Wir sind mit dir, CHAMPION“, heißt es am Ende des Posts.

Warum Lopez wegen eines Raubüberfalls „Supermann“ genannt wird

Es ist nicht das erste Mal, dass Lopez in seiner Heimat Opfer eines Raubüberfalls wurde. Als er 16 Jahre alt war, passten ihn zwei Diebe bei einer Trainingsausfahrt ab und versuchten, ihm sein Rennrad zu stehlen. Obwohl ihm einer der Täter mit einem Messer ins Bein stach, gelang Lopez die Flucht mit seinem Sportgerät. Ein Vorfall, der dem Juniorenfahrer damals den Spitznamen „Supermann“ einbrachte.

Auch bei den Profis machte sich Lopez dann einen Namen: Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem Tour-de-Suisse-Gesamtsieg, ein Etappen-Erfolg bei der Tour de France 2020 und der jeweils dritte Gesamtrang beim Giro d‘Italia und der Vuelta 2018. Zuletzt lief es jedoch nicht mehr so super für den „Supermann“.

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Lopez aktuell von Doping-Vorwürfen suspendiert

Ende Juli suspendierte der Radsport-Weltverband UCI Lopez wegen eines „potenziellen Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen". Als Grund nannte der UCI Lopez‘ Verbindungen zu dem umstrittenen Mediziner Marcos Maynar. Die waren im Zuge von Ermittlungen gegen den Spanier entdeckt worden.

Maynar war im Mai 2022 in Spanien festgenommen worden – einen Tag darauf gab Lopez überraschend beim Giro auf. Weil ihn das Team Astana im Zusammenhang mit den Doping-Ermittlungen suspendierte, ging Lopez zurück in seine Heimat.

Dort wurde er nun zum zweiten Mal Opfer eines brutalen Gealtverbrechens. (wwi)