Entwicklungsminister: Helfer auch nach Truppenabzug in Afghanistan lassen

Zivile Entwicklungshelfer können aus Sicht von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) auch nach einem kompletten Truppenabzug in Afghanistan bleiben. Zwar erleichtere es die Arbeit der Experten, wenn es eine militärische Folgemission gebe, die in Extremfällen die Helfer schütze. "Man wird die Arbeit aber auch fortsetzen können, wenn es die Mission nicht geben sollte", sagte Müller dem 'Spiegel'.

Ziel des Ministeriums sei es, weitgehend autonom zu sein. Für die Helfer würden Sicherheitsvorkehrungen getroffen, etwa Schutzräume geschaffen und Evakuierungspläne erstellt. In Ministeriumskreisen heißt es dem Nachrichtenmagazin zufolge, man stelle sich auf einen möglichen Totalabzug der internationalen Truppen ein.

Die Bundeswehr ist derzeit noch mit 3.100 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Auf die Nato-Kampfmission Isaf soll ab 2015 ein Einsatz zur Ausbildung der afghanischen Streitkräfte folgen, an der sich die Bundeswehr mit bis zu 800 Soldaten beteiligen soll. Ob der Einsatz zustande kommt, ist aber noch offen. Voraussetzung ist die Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens durch die afghanische Regierung, die noch aussteht.