9-Euro-Ticket, Tankrabatt, Corona und mehr
Was sich im Juni 2022 alles für uns ändert

Der erste Sommermonat des Jahres 2022 steht ganz im Zeichen des Entlastungspakets: Mit diversen Maßnahmen will die Bundesregierung den starken finanziellen Druck, den die Inflation und die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Deutschen ausüben, mildern. Deshalb gehen am 1. Juni unter anderem das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt an den Start. Auch der Heizkostenzuschuss trudelt bald bei mehreren Millionen Menschen ein. Die wichtigsten Infos und weitere Neuigkeiten im Juni lesen Sie hier.
9-Euro-Ticket für ganz Deutschland

Der Vorverkauf bei der Deutschen Bahn und zahlreichen Verkehrsunternehmen läuft bereits seit einigen Tagen, ab dem 1. Juni ist es dann gültig: das 9-Euro-Ticket. Einen Monat lang kann man damit den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen. Auch im Juli und August wird es das vergünstigte Angebot geben, dann muss aber jeweils ein neues Ticket gekauft werden.
Die Bahn-Tochter DB Regio will ihre Kapazitäten im Regionalverkehr zum Start um 250 Fahrten aufstocken. Die 50 Extra-Züge sollen vor allem entlang touristischer Strecken zum Einsatz kommen. Auch das Bahnunternehmen Abellio erhöht auf beliebten Strecken die Kapazitäten.
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Tankrabatt macht Sprit günstiger

Benzin, Diesel und Erdgas werden billiger – zumindest von Juni bis August. Denn die Bundesregierung senkt die Energiesteuer auf Kraftstoffe in diesen Monaten auf das in der EU erlaubte Mindestmaß.
Wird dieser Tankrabatt eins zu eins an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben, würden sich laut ADAC folgende Preise ergeben:
Ein Liter Benzin: rund 35 Cent günstiger (30 Cent Senkung der Energiesteuer plus 5 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer)
Ein Liter Diesel: rund 17 Cent günstiger (14 Cent Senkung der Energiesteuer plus 3 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer)
Eine Megawattstunde Erdgas: 4,54 Euro weniger (entspricht ca. 6,16 Cent pro Kilogramm)
Corona-Einreisebestimmungen werden gelockert

Da die Corona-Infektionszahlen weiterhin sinken, hat das Bundeskabinett beschlossen, die Einreisebestimmungen über den Sommer zu lockern. „ "Bis Ende August setzen wir die 3G-Regel bei der Einreise aus", sagte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vom 1. Juni an müssen Reiserückkehrende und andere Einreisende damit nicht mehr nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Die aktuell gültige Corona-Einreiseverordnung schreibt noch bis zum 31. Mai für alle Personen über zwölf Jahren einen 3G-Nachweis vor.
Für Virusvariantengebiete gelten allerdings weiterhin strenge Regeln: Wer aus einem solchen nach Deutschland einreist, muss nach wie vor für 14 Tage in Quarantäne. Zur Zeit ist allerdings kein Land als Virusvariantengebiet definiert.
Für den Impfnachweis gelten zukünftig alle von der WHO anerkannten Impfstoffe, also auch Sinova, Sinopharm oder Coronavac von chinesischen Herstellern oder Covaxin eines indischen Herstellers.
Heizkostenzuschuss wird überwiesen

Mit dem Heizkostenzuschussgesetz, das am 1. Juni in Kraft tritt, will die Bundesregierung Personen mit geringerem Einkommen unterstützen. Insgesamt sollen rund 2,1 Millionen Menschen davon profitieren:
Wohngeld-Empfängerinnen und -Empfänger bekommen nach Haushaltsgröße gestaffelt
bei einer Person 270 Euro
bei zwei Personen 350 Euro
für jede weitere Person 70 Euro
BaföG-Empfängerinnen und -Empfänger, Aufstiegsgeförderte mit Unterhaltszuschuss sowie Auszubildende mit Berufsausbildungsbeihilfe oder Ausbildungsgeld, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, bekommen einheitlich 230 Euro.
Alle Berechtigten sollen den Heizkostenzuschuss laut Bundesregierung im Sommer, wenn in der Regel die Heiz- und Nebenkostenabrechnungen anstehen, auf ihr Konto überwiesen bekommen. Ein Antrag muss dafür nicht gestellt werden.
Digitale Impfzertifikate laufen ab

Im Juni 2021 haben viele ihren Corona-Impfnachweis zum ersten Mal digitalisiert und bekommen in diesen Tagen eine Meldung ihrer CovPass- oder Corona-Warn-App: Wenn sie keine Booster-Impfung registriert haben, läuft ihr digitales Impfzertifikat läuft demnächst automatisch ab, da die Gültigkeit auf 365 Tage festgelegt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass man seinen Impfstatus verliert.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt, es müssten lediglich die entsprechenden Zertifikate aktualisiert werden: „Die dazu notwendige Neuausstellung können Sie demnächst in der App mit wenigen Klicks selbst durchführen. Noch vor Ablauf Ihrer Zertifikate wird in den App Stores ein Update mit der Funktion zur Neuausstellung zur Verfügung stehen.“
Deutsche Bahn: BahnComfort wird abgeschafft

Zum 13. Juni beendet die Deutsche Bahn ihr Treueprogramm BahnComfort; dieses wird in das bereits bestehende System BahnBonus integriert. Somit wird es in Zukunft statt einem drei Statuslevel geben, mit dem sich die Teilnehmenden für Gratis-Zusatzleistungen wie den Zugang zu DB-Lounges und einen Extra-Sitzplatzbereich qualifizieren können. Hierfür ist die Anmeldung bei BahnBonus und die Nutzung der entsprechenden App notwendig.
Das niedrigste Statuslevel gilt ab 1.500 gesammelten Statuspunkten, das mittlere ab 2.500 und das höchste ab 6.000. „Alle, die zur Umstellung den BahnComfort Status haben und zu BahnBonus angemeldet sind, erhalten mindestens das mittlere Level“, erklärt die Bahn auf ihrer Website. Weiterhin bleibt die aktuelle Statuslaufzeit bestehen.
Aus für Internet Explorer

Am 15. Juni wird der Support für den Internet Explorer 11 eingestellt. Das Aus für den Browser wurde bereits 2021 bekanntgegeben, seit August wird er nicht mehr von den Microsoft-Programmen Office 365, Onedrive und Outlook unterstützt.
Privatanwenderinnen und -anwendern empfiehlt Microsoft, auf Microsoft Edge umzusteigen. In den meisten Fällen sei der Browser bereits auf dem jeweiligen Gerät installiert. Kennwörter, Favoriten und andere Browserdaten könnten mit ein paar Klicks aus dem Internet Explorer übernommen werden, so das Unternehmen.
Höherer Mindestlohn bei Aldi und Lidl

Der Discounter Lidl erhöht den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland ab Juni von 12,50 auf 14 Euro pro Stunde. Er folgt damit dem Beispiel des Wettbewerbers Aldi. Dieser hatte bereits Ende April angekündigt, den Mindestlohn für die eigenen Mitarbeiter ab Juni auf 14 Euro zu erhöhen. Das Unternehmen hatte den Schritt damals mit der aktuellen Welle von Preissteigerungen begründet.
Der gesetzliche Mindestlohn wird erst im Juli wieder steigen, und zwar auf 10,45 Euro.
Führerscheine aus dem Ausland: Einfachere Umschreibung

Wer seinen Führerschein aus einem Nicht-EU-Land in Deutschland umschreiben lassen will, muss dafür die theoretische und praktische Prüfung ablegen – es sei denn, das jeweilige Land hat ein Anerkennungsabkommen mit Deutschland abgeschlossen, wie etwa die Schweiz, Australien, USA oder Kanada.
Neu in dieser Staatenliste sind ab dem 1. Juni Führerscheine aus Großbritannien und Nordirland, Albanien (ab Ausstellungsdatum 24.01.2017, Kosovo (ab Ausstellungsdatum 01.03.2018) und Moldau. Sie können laut ADAC in Zukunft prüfungsfrei umgetauscht werden – nur bei Umschreibung von moldauischen Führerscheinen und der albanischen Klasse AM muss noch eine praktische Prüfung abgelegt werden. (mit dpa)
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