Olympiasiegerin strahlt mit der Sonne um die Wette
Endlich Erholung - Ricarda Funk feiert im Club der Besten
Ricarda Funk sehnte sich nach der Krönung ihrer emotionalen Saison nach Erholung. "Es war ein wirklich langes Jahr", stöhnte die Slalomkanutin nach ihrer nächsten Triumphfahrt im Wildwasser: "Jetzt bin ich definitiv reif für einen Urlaub.“ Unter der Sonne Andalusiens spricht die 29-Jährige im Interview über ihre Erfolge, aber auch über ihre Heimat. Die Bilder von der Hochwasserkatastrophe aus dem Ahrtal lassen sie nicht los.
Das erste Gold für das deutsche Olympia-Team in Tokio, nun der WM-Erfolg in der slowakischen Hauptstadt
Funk schrieb 2021 ihr eigenes Märchen. Die Hochwasserkatastrophe in ihrer Heimat Ahrtal Mitte Juli hatte die Kajak-Fahrerin tief betroffen gemacht. Doch die Gedanken an das Leid münzte sie in Motivation um, wollte den Menschen in deren schwersten Zeit "ein paar Sonnenstrahlen" schenken.
Das gelang nun erneut mit Bravour. Im Wildwasser von Bratislava siegte sie trotz einer Stangenberührung mit satten 2,51 Sekunden Vorsprung auf ihre Mannschaftskollegin Elena Apel und krönte sich erstmals im Einer zur Weltmeisterin. "Es ist verrückt, ich war so im Fluss bei meinem Rennen und dann sah ich die Zeit im Ziel und ich war einfach nur glücklich", sagte Funk mit Tränen in den Augen.
Unvergessen sind ihre emotionalen Botschaften aus Japan in die geplagte Heimat
Ein Stück weit war sie auch in diesem Moment mit den Gedanken sicher wieder in ihrer Heimat. Funk wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler geboren, ihre Eltern leben noch immer in Bad Breisig, einer kleinen Kurstadt direkt am Rhein, und sie helfen bei den Aufräumarbeiten. Die Kanu-Strecke in Sinzig, wo sie als Kind das Paddeln lernte, wurde durch das Hochwasser komplett zerstört.
Unvergessen sind ihre emotionalen Botschaften aus Japan in die geplagte Heimat. Doch sportlich schaffte sie ausgerechnet in dieser schweren Zeit die Saison ihres Lebens, schrieb mit dem Doppelgold "Geschichte", wie es Bundestrainer Thomas Apel ausdrückte. Nach der verpassten Qualifikation für Olympia 2016 war das auch eine ganz persönliche Genugtuung. "Dass ich jetzt so zurückgekommen bin, ist unglaublich", sagte Funk. (sid/jma)