Ex-Costa-Concordia-Kapitän Francesco Schettino zu 16 Jahren Haft verurteilt

FILE - The wreck of Costa Concordia cruise ship stranded off Giglio Island, Italy, 21 gennaio 2012. Reports state that on 21 January 2012 the underwater search operations resumed amid the wreckage of the cruise liner Costa Concordia, which has been listing off the coast of the Italian island of Giglio ever since it ran aground a week ago. Divers were planning to use explosives to create three holes in deck five, where it is believed missing people may still be. More than 20 of the more than 4,000 passengers are still missing. The official death toll stands at 11. EPA/MASSIMO PERCOSSI (zu dpa:"«Costa Concordia»-Prozess steuert auf Ende zu" vom 09.01.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Das Wrack der Costa Concordia wurde mittlerweile geborgen.

Er ging durch alle Instanzen, doch jetzt ist Schluss! Francesco Schettino muss in den Knast! Die Richter des höchsten italienischen Gerichts verurteilten den Ex-Kapitän des Luxusliners Costa Concordia zu 16 Jahren Gefängnis, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Der Verurteilte stellte sich und sitzt nun in Rom im Gefängnis. "Ich glaube an die Justiz", sagte er nach der Entscheidung der Richter.

Verteidigung plädierte auf Freispruch

Meta (Na), the Lido Marinella the presentation of the book "The truth submerged" by Francesco Schettino former commander of the Costa Concordia with Victorian Abate journalist Rai
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Pictured: Presentation of the book "The truth submerged" by Francesco Schettino
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Francesco Schettino zeigte kaum Reue.
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Mit ihrem Urteil bestätigten die Richter des Obersten Kassationsgerichtshofs die in erster Instanz verhängte Haftstrafe, gegen die sowohl Schettinos Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatten.

Die Costa Concordia hatte unter Schettinos Verantwortung am 13. Januar 2012 mit über 4.200 Menschen an Bord einen Felsen vor der italienischen Mittelmeer-Insel Giglio gerammt, weil das Schiff zu nah an die Küste gesteuert worden war. Die Kollision riss ein über 70 Meter langes Loch in den Rumpf, das Schiff kenterte kurz darauf. 32 Menschen ertranken in den eisigen Fluten, darunter zwölf Deutsche.

Bereits im Februar 2015 war Schettino wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und vorzeitigem Verlassen des Schiffes zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden, ein Berufungsgericht in Florenz bestätigte das Urteil am 31. Mai 2016. Die Staatsanwaltschaft hatte mit einem Plädoyer für 26 Jahre Haft eine deutlich höhere Strafe für den Kapitän gefordert und deshalb Berufung eingelegt. Schettinos Verteidigung dagegen hatte auf Freispruch plädiert und sich ebenfalls nicht mit dem Urteil zufrieden gegeben.

'Kapitän Feigling' zeigte kaum Reue

Schettino hatte behauptet, während der Evakuierung versehentlich in ein Rettungsboot gefallen zu sein. Der Polizeichef von Giglio sagte, der Kapitän hätte es auch nicht eilig gehabt, auf sein Schiff zurückzukehren und zweimal das Angebot abgelehnt, zurückgebracht zu werden. Dies hat ihm den Spitznamen 'Kapitän Feigling' eingebracht.

Während des Prozesses hatte Schettino kaum Reue gezeigt. Die Schuld für den Aufprall schob er auf schlechtes Kartenmaterial und seine Crew, die er vor Gericht in Teilen als inkompetent darstellte. Ihn hätte niemand gewarnt, dass das Schiff der Insel zu nahe komme.