Jubiläumsfeier
Emschergenossenschaft feiert runden Geburtstag – Scholz und Wüst zu Gast
Wenn zum Gratulieren extra der Bundeskanzler und der NRW-Ministerpräsident vorbeikommen, dann muss es schon ein ganz besonderer Geburtstag sein. Die Emschergenossenschaft feiert großes Jubiläum. Der Wasserwirtschaftsverband wurde vor 125 Jahren gegründet, hat aber eine schmutzige Vergangenheit.
Die „stinkende Kanal-Kloake“ wird naturnah
1990 moderiert der langjährige RTL Aktuell Moderator Hans Meiser die Pläne zum Emscher Umbau mit drastischen Worten an. Spricht von der „stinkenden Kanal-Kloake“, in die der „gesamte flüssige Dreck der Ruhrregion“ geleitet wird. In der Sendung von Ende Januar 1990 werden dann die Pläne der Emschergenossenschaft zum Umbau des Ruhrgebietsflusses vorgestellt. Zwei Jahre später, 1992, startet das gigantische Projekt. Es dauert etwa 30 Jahre und kostet 5,5 Milliarden Euro.
2022 gibt es dann den Festakt mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Der SPD-Mann ist auch zwei Jahre später zum Gratulieren gekommen und hält zum 125-jährigen Geburtstag der Emschergenossenschaft eine Rede. Er sieht den Umbau als Paradebeispiel für die vielen anderen Probleme im Land: „Es kommt darauf an, dass wir uns mutige Ziele setzen und dann ganz pragmatisch Schritt für Schritt daran arbeiten, sie auch zu erreichen.“
Die Zukunft steht ganz im Zeichen des Klimawandels
1899 wird die Emschergenossenschaft in Bochum gegründet. Es ist Deutschlands erster Wasserwirtschaftsverband. Für Hendrik Wüst ist die Zeit seitdem eine Erfolgsgeschichte: „Vor 125 Jahren in der Dimension zu denken: Das ist visionär und mutig.“ In das gleiche Horn, wie der NRW-Ministerpräsident, stößt auch der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Uli Paetzel, in der Bochumer Jahrhunderthalle. Besonders stolz ist der 53-Jährige auf den fertigen Emscher-Umbau. „Das hat Ausstrahlung über die Region hinaus und zeigt auch in Europa und der ganzen Welt, dass wir große ingenieurtechnische Meisterleistungen vollbringen können.“
Damit diese Leistung nicht bedroht wird, ist die Emschergenossenschaft aktuell dabei, den Fluss gegen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Derzeit steht der Hochwasserschutz besonders im Fokus.