Schweiz verpasst nächste Sensation

Spanien nach Elfmeter-Drama im Halbfinale

Spanien steht als erster Halbfinalist der EM fest. Der Favorit setzte sich gegen die Schweiz nach Elfmeterschießen durch. Torhüter Unai Simon wurde zum Helden der Iberer.

Zakaria, der Unglücksrabe

Die tragische Serie von Denis Zakaria geht weiter. Bei Borussia Mönchengladbach war er bis kurz vor dem Corona-Ausbruch der Shooting-Star, er war auf dem Sprung zu den besten Clubs in Europa. Dann jedoch verletzte er sich schwer, erlitt einen Knorpelschaden und fiel über ein halbes Jahr lang aus.

In dieser Saison kam Zakaria nicht an seine Leistungen des Vorjahres heran, bei der EM wollte er dann zeigen, dass er doch wieder da ist. Doch der 24-Jährige hatte keine Chance auf einen Platz in der Startelf, spielte in den ersten vier Spielen der Schweizer nur 24 Minuten lang – bis zum Viertelfinale gegen Spanien.

Da durfte Zakaria von Beginn an ran, weil Granit Xhaka gelbgesperrt war. Doch aus dem Freudentag wurde schnell eine tragische Geschichte. Denn nur etwas mehr als sieben Minuten dauerte es, bis Zakaria zum Unglücksraben wurde. Er versuchte einen harmlosen Schuss von Jordi Alba abzublocken, lenkte ihn aber ins eigene Tor zum 0:1.

Ansonsten passierte nicht viel in der ersten Halbzeit. Abgesehen von einem weiteren Schweizer Rückschlag. Breel Embolo, wieder ein Gladbacher, verletzte sich und musste ausgewechselt werden.

Schweiz schlägt zurück, aber sieht Rot

Erst in der 56. Minute gab es wieder eine große Chance. Zakaria hatte aber wieder Pech, sein Kopfball ging nur Zentimeter am spanischen Tor vorbei. Wenig später hatte Steven Zuber ebenfalls eine sehr gute Ausgleichschance, Unai Simon konnte jedoch parieren. Kurz darauf zappelte der Ball dann aber doch im spanischen Netz.

Xherdan Shaqiri blieb vor dem gegnerischen Tor cool und erzielte das 1:1. Wie in der Runde zuvor gegen Weltmeister Frankreich (8:7 nach Elfmeterschießen) schlugen die Schweizer gegen ein europäisches Schwergewicht zurück.

Dann schwächten sich die Eidgenossen jedoch selbst. Remo Freuler sah nach einem überharten Einsteigen die Rote Karte. Eine diskutable Entscheidung, aber nicht so diskutabel, als dass der Videoschiedsrichter hätte eingreifen können.

Die Spanier konnten daraus jedoch vorerst keinen Vorteil ziehen und so ging die Partie in die Verlängerung. Schon im Achtelfinale hatten beide Teams in die Extrazeit gemusst.

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Schweizer schaffen es ins Elfmeterschießen

In der erhöhte Spanien den Druck deutlich. Schweiz blieb nichts anderes, als ein Unterzahl-Bollwerk aufzubauen und sich irgendwie ins Elfmeterschießen zu retten. Auch „Nati“-Keeper Yann Sommer gehörte dazu, er wehrte eine Reihe an spanischen Versuchen ab. 10:0 Torschüsse hatten die Iberer in der ersten Halbzeit der Verlängerung – aber eben kein Tor. Und daran änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Und so ging es ins Elfmeterschießen.

Und da war der Start optimal für die Schweiz. Spaniens Kapitän Sergio Busquets setzte den ersten Schuss an den Pfosten – gewinnen die Eidgenossen also auch das zweite Elferschießen gegen einen Giganten? Abwarten! Denn nach zwei Treffern verschoss Fabian Schär für die „Nati“. Aber: Yann Sommer parierte danach gegen Rodri – die Schweiz wieder im Vorteil. Den gab Manuel Akanji dann aber wieder ab, Unai Simon mit seiner zweiten Elfmeterparade. 1:1 nach jeweils drei Schützen. Dann traf Gerard für Spanien und Ruben Vargas schoss übers Tor – 2:1 für Spanien. Mikel Oyarzabal hatte den Sieg auf dem Fuß – und traf. Spanien im Halbfinale, Schweiz ist raus. (sho)