DFB-Kapitän spielt weiter mit regenbogenfarbener Kapitänsbinde
Manuel Neuer mit flammendem Appell, sich als Fußballer auch politisch einzusetzen

Ein Zeichen mit Wirkung und Fortsetzung! Manuel Neuer hat mit seiner Regenbogen-Kapitänsbinde ein klares Statement gesetzt gegen die Diskriminierung der LGBTQ-Bewegung. Der DFB-Kapitän fordert, dass sich Fußballer nicht nur noch auf ihren Job auf dem Platz konzentrieren, sondern auch ihre Popularität nutzen. In diesem Fall sind die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Twitter für mehr da, als neue Fans abzugreifen.
Die guten Seiten von Facebook, Instagram und Co.
Sowohl gegen Portugal (4:2) als auch gegen Ungarn (2:2) hat Manuel Neuer als Anführer ein klares Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Mit einer regenbogenfarbenen Kapitänsbinde führte er die deutsche Mannschaft jeweils auf den Platz – und die Resonanz ist äußerst positiv. „Es war in der Vergangenheit oft so, dass wir uns politisch nicht so positioniert haben und stattdessen den Richtlinien, wie es immer gewesen ist, gefolgt sind. Jetzt hat – auch dank der sozialen Medien – jeder Einzelne mehr Einfluss, etwas zu bewegen“, sagte Neuer dem „Kicker“.
Und das will Neuer nun auch nutzen. Die Zeit, in der Fußballer nur Fußballer sind – wie es sich die UEFA offenbar wünschen würde –, sind vorbei. „Wir möchten der Nationalmannschaft ein Gesicht geben und den Menschen zeigen, dass es außerhalb des Fußballs wichtige Dinge gibt, auf die wir hinweisen und hinter denen wir stehen“, sagte Neuer. „Wir sind für viele Kinder und Jugendliche Vorbilder, und ich denke, dass wir da gerade ein positives Bild abgeben.“
Neuer weiter in Regenbogenfarben
Und deswegen will Neuer die Regenbogen-Binde, wegen der die UEFA nach dem Portugal-Spiel schon Ermittlungen gestartet und dann wieder verworfen hatte, weiter tragen. Auch, weil die Resonanz darauf derart positiv ausgefallen ist. „Ich finde es gut. Daran sieht man, wo wir stehen in unserer Gesellschaft, und dass wir 2021 in Mitteleuropa so weit sind, dass wir als offene, tolerante Gesellschaft eine solche Aktion als sehr positiv empfinden“, sagte der 35-Jährige. „Eigentlich habe ich von unserer Bevölkerung nichts Anderes erwartet, und wir als Mannschaft können nur sagen, dass wir dafür sehr dankbar sind.“
Neuer gefällt auch ein weiteres politisches Zeichen dieser EM. Vor dem Spiel im Wembley-Stadion am Dienstag (18 Uhr) sagte er, wie angetan er von der Aktion, der englischen Nationalspieler, mit ihrem Kniefall gegen Rassismus zu demonstrieren, ist. „Grundsätzlich finden wir das sehr gut von der englischen Nationalmannschaft und von den Teams, die das in der Premier League auch machen. Wir kennen das in dieser Form aus der Bundesliga und aus unseren Länderspielen bisher so noch nicht“, sagte er. „Wir sprechen in der Mannschaft darüber.“ Wie sich das DFB-Team verhalten will, sagte Neuer in dem Interview nicht. (sho/dpa)