Hinten sticht die Biene - oder Österreichs Joker
Altmeister Pandev nutzt Ösi-Trottelei – doch Nordmazedonien verliert EM-Premiere gegen Österreich
Zunächst lief alles nach Maß für Österreich im Auftaktspiel der Gruppe C gegen EM-Debütant Nordmazedonien. Erste Chance – erster Treffer. Doch dann schlug der alte Mann zu. Goran Pandev, mit 37 Jahren einer der ältesten Spieler des Turniers, nutzte einen Bock in der Defensive und erzielte das erste EM-Tor für den Underdog. Reichte aber nicht für ein Remis, denn Österreichs Joker kannten keine Gnade und machten Österreichs ersten EM-Sieg überhaupt perfekt.
Österreich – Nordmazedonien 3:1 (1:1)
Tore: 1:0 Lainer (18.), 1:1 Pandev (28.), 2:1 Gregoritsch (78.), 3:1 Arnautovic (90.)
„Eriksen stay strong“
Quirlig und mutig – so trat Nordmazedonien in seinem ersten EM-Spiel auf. Kaum verwunderlich, schließlich hatte man mit dem 2:1 gegen Deutschland schon beweisen, es auch mit den Großen aufnehmen zu können. Doch mit der ersten Chance zeigte sich Österreich gleich eiskalt. Ein Zucker-Flanke von Marcel Sabitzer parkte Stefan Lainer volley im Netz. Schöne Geste: nach seinem Treffer hielt Lainer ein Shirt mit der Aufschrift „Eriksen stay strong“ in die Höhe.
Österreichs Joker stechen
Doch nachlegen war nicht, dafür war der Balkan-Beton zu dick. Apropos dick: mit einem dicken Patzer bescherte Österreich dem EM-Neuling den ersten Treffer. Zunächst schossen sich zwei Verteidiger an, der Ball rollte in Richtung ÖFB-Keeper Daniel Bachmann, doch der bekam ihn nicht kontrolliert. Hätte er ihn einfach nur weggeballert. Hätte David Alaba ihn einfach nur weggeballert. Hat aber keiner – klassisches Abstimmungsproblem. So kriegte Volksheld Pandev seine Gräten ans Leder und trug sich als zweitältester EM-Torschütze ever in die Geschichtsbücher ein. Österreich hatte insgesamt zwar mehr vom Spiel, doch die Nordmazedonier um Jungstar Eljif Elmas wussten sich immer wieder geschickt zu lösen. Zudem hielt Pavao Pervan in der 64. Minute mit einer Glanzparade gegen einen Kopfball des kurz zuvor eingewechselten Michael Gregoritsch die Aussicht auf den ersten EM-Punkt am Leben.
Eine Viertelstunde später aber war auch er machtlos gegen den Ösi-Joker. Eine Sahne-Flanke von Alaba stocherte Gregoritsch in die Maschen. Marko Arnautovic, zeitgleich mit Gregoritsch eingewechselt, macht kurz vor Schluss den Sack zu. (mli)
