Dr. Zinn erklärt

Elon Musk wurde zweimal negativ und zweimal positiv auf Corona getestet - wie kann sowas sein?

Tesla-Chef Elon Musk in Brandenburg.
Elon Musk hatte vier Corona-Tests - zwei negativ und zwei positiv - was stimmt denn nun?
ppl dul alf, dpa, Patrick Pleul

Positiv, negativ - was denn nun?

Tesla-Chef Elon Musk wurde nach seinem Besuch in Brandenburg zweimal negativ und zweimal positiv auf das Coronavirus getestet. Wie kann das sein? Wie sicher sind die Tests generell? Und hat man überhaupt Gewissheit nach einem Test? Ja, sagt Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, es kommt nur darauf an, wie getestet wird.

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Zweimal negativ, zweimal positiv - wie kann das sein?

„Das ist eigentlich gut zu erklären“, so Dr. Zinn. „Elon Musk hat vier Antigen-Schnelltests gemacht. Und die Schnelltests sind gerade, wenn die Viren im Rachen nicht so häufig sind, ungenau. Das kann zum Beispiel sein, wenn ich eine beginnende oder eine abklingende Infektion habe, da sind diese Tests sehr ungenau. Zusätzlich ist auch wichtig, wo ich genau abstreiche.“ Elon Musk hat mittlerweile noch einen PCR-Test machen lassen. Dieser sollte ihm laut Dr. Zinn Gewissheit bringen: „Der PCR-Test ist dann beweisend. Wenn da was gefunden wird, hat er es und wenn nicht, dann nicht.“

Wenn einer von den Schnelltests postiv ist, ist das Ergebnis dann sicher?

„Generell gehen wir bei den Schnelltests davon aus, dass wenn sie positiv sind, dann ist das schon ein hoher Hinweis auf eine Infektion, das wird dann meist mit PCR-Test bestätigt. Aber das hängt auch vom Hersteller ab und wie gut es gemacht wurde. Wir haben da verschieden gute Tests.“ Laut Dr. Zinn gibt es zudem einen klassischen Ablesefehler: Schnelltests müssen nach 15 Minuten abgelesen werden, wird später abgelesen, kann der Test schon ein falsches Ergebnis anzeigen.

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Wie sicher sind die Tests generell? Hat man überhaupt Gewissheit nach einem Test?

„Wenn ein PCR-Test gemacht wird, wo wirklich im Rachen abgestrichen wird und ich finde keine Viren, dann ist das beweisend. Falsch positive Ergebnisse, bei denen es Kontaminationen gibt, gibt es extrem selten.“

„Der Antigen-Schnelltest weist nach, ob Virus-Bestandteile im Rachen sind. Hat den Vorteil: Er ist schneller, dauert wenige Minuten, aber ist lange nicht so sensitiv und so genau wie der PCR-Test“, erklärt Dr. Zinn. „Der Schnelltest hilft uns ein bisschen eine Wasserstandsmeldung zu haben, weil er eben schnell ist, da kann ich schnell viele Leute durchtesten, aber er ist nicht so genau wie der PCR-Test.“

Als dritte Testmöglichkeit gibt es noch den Antikörpertest. „Das ist ein Bluttest. Da wird geguckt: hat der Patient Corona durchgemacht? Da kann ich im Blut sehen, ob es Antikörper gibt.“

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