RTL-Reporter berichtet
Eintracht-Fans eskalieren: Aggressionen trüben die geilste Fußball-Party des Jahres
Es ist ein Fußball-Abend der großen Gefühle! Eintracht Frankfurt besiegt West Ham United mit 1:0 und zieht ins Finale der Europa League ein. Ekstase, Euphorie – das pure Glück. Auf den Rängen, auf dem Platz, der von zahlreichen Fans gestürmt wird. Was für eine Atmosphäre. Und zum Glück bleibt es meistens friedlich. Das hatte sich aber nicht unbedingt abgezeichnet, wie ein RTL-Kollege berichtet.
Chandler: Guck doch, was hier los ist
„Am Ende war es eine crazy Party"
Die Vorfreude vor dem Rückspiel-Showdown war riesig, ebenso allerdings die Anspannung. In den beiden Nächten vor dem Duell war es in Frankfurt zu mehreren Zusammenstößen zwischen Fans beider Lager gekommen. Es gab Verletzte und Festnahmen. An einer Deeskalation waren Teile der Anhänger offenbar nicht interessiert. Auch nicht im Stadion, wie ein RTL-Reporter, der in der Nähe der Frankfurter Ultras saß, berichtet.
„Am Ende war es eine crazy Party, die Stimmung einfach richtig gut.“ Aber das galt eben nicht über die gesamten 90 Minuten. Dort entlud sich bei mehreren Anhängern die Aggression. Immer wieder flogen Bierbecher auf Fotografen und später auf die Fußballer von West Ham United. Vor allem bei Eckbällen vor dem Frankfurter Block. Doch anders als vor wenigen Wochen in der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach wurde dieses Mal niemand getroffen.
Besonders das massive Abfackeln von Pyrotechnik überraschte unseren Kollegen: „Die sind da echt im Minutentakt abgebrannt und dann einfach weggeworfen worden.“ Ein Lob haben sich derweil die Spieler der Eintracht verdient, die „sehr feine Antennen hatten. Kapitän Sebastian Rode etwa war kurz vor Schluss vor dem Block und beruhigte die Massen, die sich schon hinter den Banden versammelt hatten, um den Platz zu stürmen.“ Auch der Stadionsprecher bemühte sich mit charmanten Ansprachen an die Fans um Deeskalation.
Frankfurt-Wunder: Tausende Fans stürmen den Platz
Polizei geht gegen Provokateure vor
Die Stimmung zwischen den Hammers und den Frankfurtern hatte sich bereits beim Hinspiel heiß aufgeladen. Fans berichteten von Übergriffen auf den Tribünen, von Tritten sogar gegen Frauen. Reporter von der ARD wurden bei ihrer Radio-Reportage gegen den Kopf geschlagen. Und bereits im März hatten sich beide Fan-Lager eine wüste Schlägerei in Sevilla geliefert. Damals spielten Eintracht und West Ham bei den beiden Profi-Clubs (Betis gegen SGE und FC gegen die Hammers) der spanischen Stadt. Vor einem Pub eskalierte dann die Lage.
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Und die Provokationen gingen nun weiter. Vor dem Spiel klauten die Eintracht-Fans ein Banner aus dem Gäste-Block. In Fankreisen ist das eine Art Kriegserklärung. Am Ende ging alles gut. Auch weil die meisten Eintracht-Fans ihre Emotionen im Rausch des Triumphs gut im Griff hatten – und geduldig auf den Schlusspfiff warteten, ehe sie im besten Sinne komplett eskalierten und eine wilde Platzsturm-Party mit dem Team feierten! Nur einige rannten direkt zum Gäste-Block, um dort weiter zu provozieren. Die Polizei griff schnell ein und drängte die Fans zurück. (tno)