Wie der Unterschied berechnet wird

Eine Woche später: Warum feiern orthodoxe Christen Ostern an einem anderen Datum?

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Orthodoxe Christen feiern die Ostermesse in einer Kirche in der polnischen Stadt Lublin. (Archivbild)
Eastnews, imago images

Während in katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Ostern bereits am vergangenen Wochenende gefeiert wurde, begehen orthodoxe Christen das Fest in diesem Jahr am 24. April, also eine Woche später. Doch wie kommt es dazu, dass der höchste christliche Feiertag in den verschiedenen Glaubensrichtungen auf unterschiedliche Daten fällt?
Lese-Tipp: Warum feiern wir eigentlich Ostern? Das steckt hinter Ostereiern, Osterhase & Co.

Oster-Datum richtet sich nach dem ersten Frühlingsvollmond

Ostern ist ein beweglicher Feiertag. Bei vielen Christen, zum Beispiel im evangelischen und katholischen Glauben, wird der Ostersonntag immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Denn dem Neuen Testament zufolge ereignete sich die Auferstehung Christi, der an Ostern gedacht wird, zur Zeit des jüdischen Pessachfestes – das ebenfalls vom Frühlingsvollmond abhängig ist. Dieser liegt immer zwischen dem 21. März und dem 25. April.

Im orthodoxen Christentum wird das Osterdatum zwar ähnlich berechnet, fällt jedoch trotzdem auf ein anderes Datum. Das rührt daher, dass die westlich-römischen Kirchen, zu denen auch Katholiken und Protestanten gehören, Ostern nach dem gregorianischen Kalender berechnen, während orthodoxe Christen sich am julianischen Kalender orientieren.

Unterschiedliche Zeitrechnung führt zu verschiedenen Oster-Terminen

Der julianische und der gregorianische Kalender liegen aktuell dreizehn Tage auseinander. Und das bedeutet auch: Alle Feste, die an fixen Terminen gefeiert werden, liegen in der westlich-römischen und der orthodoxen Kirche auch dreizehn Tage auseinander.

Bei Ostern kommt hinzu, dass das Fest nicht an ein bestimmtes Datum gebunden ist, sondern nach dem ersten Frühjahrvollmond gefeiert wird. Doch damit muss, je nach Kalender, nicht derselbe Vollmond gemeint sein. Denn schließlich liegen auch der Frühjahranfang bei den unterschiedlichen Kalendern dreizehn Tage auseinander. Daher feiern orthodoxe Christen in manchen Jahren erst eine Mondphase später Ostern, als Christen, die nach dem gregorianischen Kalender leben.

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Auch viele ukrainische Geflüchtete sind orthodoxe Christen

Während die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland, die der Orthodoxen Kirche angehören, die Osterfeiertage zum ersten Mal nach der Flucht begehen, wird ihrer Heimat weiter gekämpft. Zwar habe die Ukraine, nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Russland um eine Feuerpause während der Feiertage gebeten, doch das habe Russland abgelehnt. (dhe)

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