Klatsche für DiscounterKeine frohe Ostern bei Öko-Test: Diese Eier sind „mangelhaft“

Freiland bedeutet nicht frei von Problemen!
Das musste Öko-Test jetzt feststellen. 20 Eiermarken aus Bio- und Freilandhaltung wurden überprüft. Besonders wichtig war dem Magazin: Wie sieht es zwei Jahre, nachdem das Töten von männlichen Küken verboten wurde, in Sachen Tierwohl aus? Das sind die Ergebnisse!
Nicht alle männlichen Küken dürfen leben
Männliche Küken legen keine Eier. Bis 2022 durften sie deshalb in den Brutbetrieben direkt nach dem Schlüpfen geschreddert werden. Diese Praxis ist seit über zwei Jahren verboten, doch wer davon ausgeht, dass nun beide Geschlechter aufgezogen werden, wird bei sechs der geprüften Anbieter enttäuscht: Mit der sogenannten In-Ovo-Geschlechtsbestimmung wird erkannt, ob der Embryo im Ei weiblich oder männlich ist. Im zweiten Fall wird die Bebrütung abgebrochen, und zwar zwischen dem neunten und zwölften Tag. Da nicht abschließend geklärt ist, ab wann ein Hühnerembryo Schmerzen empfinden kann, kritisieren Tierschützerinnen und -schützer: Das ist zu spät!
Öko-Test interessierte aber auch das Schicksal der Legehennen. Anhand von Fragebögen sollten alle Hersteller den Lebensweg der Tiere von der Brüterei bis zum gekauften Ei darstellen: Wie oft werden die Hennen hin und her transportiert? Wie viel Platz müssen sie sich teilen, steht ihnen Beschäftigungsmaterial und artgerechtes Futter zur Verfügung?
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Testsieger ausschließlich Bio-Eier
Natürlich ging es auch um die Eier selbst. Im Labor wurden sie auf Schadstoffe wie Salmonellen, Dioxine und das Insektizid Fipronil untersucht. Gute Nachrichten: In keinen wurden bedenkliche Mengen dieser Substanzen nachgewiesen. Bezüglich der Qualität wurde geprüft, ob die Eierschalen Risse oder Beschädigungen aufweisen, mit Kot oder Ei-Rückständen beschmutzt sind, ob sich Blutflecken im Ei befinden und ob es so viel wiegt, wie die angegebene Gewichtsklasse vorgibt. Neun Eiermarken zeigten hier geringe Auffälligkeiten.
Fünf Produkte wurden mit „Sehr gut“ bewertet, alle davon sind Bio. Bei zwei von ihnen werden sogenannte Zweinutzungsrassen eingesetzt – aufgrund des gesunden Gleichgewichts von Legeleistung und Fleischansatz können beide Geschlechter gleichwertig aufwachsen. Das hat jedoch seinen Preis: Bei den ’Ne Runde Sache 6 Bio-Eier, Naturland kostet ein Ei 62 Cent, bei den Lindengut 6 frische Bio Eier aus dem Hühnermobil, Demeter sind es 72 Cent.
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Aldi ist Test-Schlusslicht
In zwei Fällen häuften sich die Kritikpunkte: Die Vom Land Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück von Netto (23 Cent pro Stück) wiesen deutliche Qualitätsmängel auf. Es wird die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung durchgeführt, die Besatzdichte im Stall ist sowohl bei Jung- als auch Legehennen hoch. Gesamturteil: „Ausreichend“.
Noch schlechter wurden die Landfreude Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück von Aldi (23 Cent pro Stück) bewertet, und zwar mit „Mangelhaft“. Die Qualität ist zwar in Ordnung, ansonsten gelten die gleichen Kritikpunkte wie bei den Netto-Eiern – und laut Öko-Test wurde die Lieferkette nicht belegt. Aldi gab allerdings an, inzwischen nicht mehr von dem Hersteller der getesteten Eier beliefert zu werden.