Pädagogisch wertvolle Bescheidenheit
Ed Sheeran zu Weihnachten: 4-Geschenke-Regel für Töchterchen Lyra
Möglichst kindgerecht beschenken
Wenn der Weihnachtsbaum bunt funkelt, leuchten auch Kinderaugen! Aber noch mehr freuen sich die Kleinen über einen Weihnachtsmann, der ihnen gaaaanz viele Geschenke unter den Baum legt. Viele Menschen übertreiben es hier und überhäufen ihre Kinder geradezu mit Spielzeug. Nicht unbedingt sinnvoll, sagen Pädagogen. Bei Popstar Ed Sheeran kommt deswegen eine ganz spezielle Regel zur Anwendung, die helfen soll, möglichst kindgerecht zu beschenken. Wie die funktioniert, lesen sie weiter unten!
12-Pubs-Tour und 4-Geschenke-Regel
Wenn die Weihnachtszeit naht, freut sich Superstar Ed Sheeran vor allem auf eins: Aus aller Welt kommen seine Freunde zurück in die Heimatstadt Framlingham in der Grafschaft Suffolk. Dann ziehen sie alle gemeinsam durch 12 Pubs und trinken dort jeweils ein Pinte Bier, wie er am Rande der Dreharbeiten zu „VOX-Weihnachtskampagne“ verriet. Der größte Wunsch des Superstars: Möglichst kein Streit bei der großen Familienzusammenkunft!
Dieses Jahr feiert die Familie zum zweiten Mal mit Klein-Lyra. In Sachen Geschenke für sein Töchterchen Lyra Antarctica Seaborn (1) befolgt der Sänger die berühmte 4-Geschenke-Regel. Und die werden nicht nur von ihm und seiner Frau Cherry gestellt - die Omas und Opas müssen auch ran. Bescheidenheit ist eben doch eine Zier!
Geschenkeflut tut Kindern nicht gut
Denn viele Eltern meinen es an Weihnachten oder an Geburtstagen besonders gut mit ihren Kindern und kaufen eine schier endlose Menge an Geschenken. Das geht nicht nur ordentlich ins Geld, sondern sorgt bei den Kleinen häufig auch für eine totale Überforderung und ist nicht selten auch Grund für Dramen unterm Tannenbaum oder vor dem Gabentisch. Doch es gibt bereits eine ganz einfache Regel, mit der ein Fest zur schönen gemeinsamen Zeit wird.
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4-Geschenke-Regel spart Geld und Zeit
Das besagt die 4-Geschenke-Regel: Die Kinder sollen sich zu Geburtstagen, an religiösen Festen oder anderen Feiertagen, an denen es üblicherweise Geschenke gibt, genau 4 Geschenke wünschen, die alle ein anderes Bedürfnis befriedigen. Die Regel macht Sinn, findet auch die Berliner Familienberaterin und Pädagogin Elisabeth Elsner.
- Ein Geschenk, das sie wollen
- Eins, das sie brauchen
- Eins zum Anziehen
- Ein Geschenk zum Lesen
Sind 4 Geschenke nicht schon wieder zu viel?
Aber sind vier Geschenke nicht schon wieder zu viel? „Ich finde vier Geschenke angemessen, mehr würde ich nicht schenken“, sagt die Berliner Elternberaterin und Pädagogin Elisabeth Elsner. „Lieber Herzenswünsche als viele unnütze Dinge, die nach kurzer Zeit verstauben.“ Die Kategorien lassen sich dabei natürlich auch etwas variieren – vielleicht sind Anziehsachen gerade nicht nötig?
Die Familienberaterin sieht den Punkt mit den Anziehsachen kritisch: „Ich finde es nicht ganz so gut, Kleidung zu verschenken“, sagt sie uns, „da es einen zu starken Fokus auf Äußerlichkeiten wirft und es sein könnte, dass sich das Kind durch Markenkleidung eventuell abgrenzen könnte und somit andere Familien, die sich genau das nicht leisten können, ausgegrenzt werden.“ Vielleicht wollen Sie Ihr Kind oder Ihre Kinder eh zum Selbermachen animieren und setzen dafür die Kategorie Bastelsachen ein?
Qualität der Geschenke steht im Fokus
Insgesamt sollte die Regel dazu führen, dass der Fokus auf der Qualität der Geschenke liegt - und nicht auf der puren Masse an Überraschungen. Ziehen Eltern die Geschenke-Taktik dann auch noch über mehrere Anlässe durch, gewöhnen sich die Kleinen daran. Dann äußern sie Wünsche, die ihnen wirklich wichtig sind und geraten nicht in eine überzogene Erwartungshaltung. Allerdings: Konsequenz ist dabei - wie in allen Erziehungsfragen - besonders wichtig.
Hirnforscher fordert sogar: Erfahrungen statt Materielles schenken
Der Entwicklungsforscher Gerald Hüther appelliert sogar, Kindern Zeit und gemeinsame Erfahrungen anstelle von materiellen Dingen zu schenken. "Viele Eltern schenken gedankenlos Spielzeug oder Süßes, weil man es immer so gemacht hat und es alle so machen", sagt Hüther. Das gelte es auch angesichts von Erkenntnissen aus der Hirnforschung zu hinterfragen. Auch Pädagogin Elsner plädiert dafür: "Es ist auch immer schön und steigert Anteilnahme und Mitgefühl, wenn Eltern ihre Kinder dazu motivieren, nicht-materielle Wünsche auf den Wunschzettel schreiben." (ija)