So erkennen Sie das Problem
Öfter Durchfall nach dem Essen? Die Bauchspeicheldrüse kann schuld sein
Gründe für Durchfall und Blähungen
Viele Menschen klagen über Durchfall nach dem Essen und schieben es auf das Essen selbst. Das kann auch ein Grund sein. Häufiger ist es aber ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse, das für die Beschwerden – vor allem nach fettigem Essen – verantwortlich ist. Wie Sie erkennen, ob Sie auch betroffen sind.
Häufige Ursache für Magen-Darm-Beschwerden
Eine funktionierende Verdauung ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Dabei ist sie sehr komplex und einige Verdauungsorgane sind daran beteiligt. Die Bauchspeicheldrüse ist darunter am wenigsten bekannt und das obwohl sie die wichtigen Verdauungsenzyme zur Aufspaltung der Nahrung produziert. Kann sie das nicht mehr in ausreichendem Maße, steht die Verdauung quasi still wie bei der Bauchspeicheldrüsenschwäche (medizinisch: exokrine Pankreasinsuffizienz, EPI).
Diese kommt gar nicht so selten vor - bei etwa jedem Zehnten, der über Magen-Darm-Beschwerden klagt. Die EPI betrifft manche Menschen häufiger, wie Ältere, Diabetiker, Übergewichtige oder Raucher.
Wie funktioniert unsere Verdauung?
- Bei der Verdauung gewinnt der Körper aus der Nahrung Energie, Vitamine, Spurenelemente, Wasser und essentielle Fettsäuren, die er für die Körper- und Organfunktion, Gehirnleistung, Zellerneuerung, Wachstum, Muskelaktivität und Fortbewegung benötigt. An diesem komplizierten Prozess sind Mund, Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm, Gallensystem, Leber und Bauchspeicheldrüse beteiligt. Hauptsächlich werden Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate im Dünndarm mit Hilfe der Gallenflüssigkeit und des Sekrets der Bauchspeicheldrüse in ihre Einzelteile zerlegt. Die Schlüsselrolle kommt dabei den Verdauungsenzymen zu, von denen ein Großteil von der Bauchspeicheldrüse produziert wird
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Durchfall und Blähungen - die ersten Anzeichen einer EPI
Fehlen die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse, bereiten unverdaute Eiweiße und Kohlenhydrate in den tieferen Regionen des Dünn- und Dickdarms Probleme: Blähungen, Völlegefühl, gürtelförmig ausstrahlende Schmerzen und Durchfälle. Das unverdaute Nahrungsfett macht sich als schmieriger, schaumiger, glänzender, gelblicher und übelriechender Fettstuhl bemerkbar.
Lese-Tipp: Was gegen eine Bauchspeicheldrüsenschwäche helfen kann, können Sie hier nachlesen.
Diese Beschwerden sind zwar lästig und können die Lebensqualität der Betroffen deutlich reduzieren, viel entschei dender jedoch ist, dass dem Körper durch den Verdauungsenzymmangel viele wichtige Baustoffe und Energie verloren gehen. Die Beschwerden sollten daher nicht verharmlost werden. Treten sie immer nach dem Essen auf, können sie entscheidende Hinweise auf eine Bauchspeicheldrüsenschwäche (EPI) sein, insbesondere für Risikogruppen der EPI.
Dazu gehören neben Patienten mit erfolgter Operation an Gallenwegen, Magen oder Bauchspeicheldrüse auch solche mit Mukoviszidose, Zöliakie, Sprue oder Diabetes, Raucher, Alkoholiker, stark Übergewichtige sowie Personen über 50, bei denen die Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse mit dem Alter nachlässt. Auch wer unbeabsichtigt an Gewicht verliert, Vitaminmangel-Erscheinungen hat oder unter einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Darms leidet, sollte sich beim Arzt oder Heilpraktiker auf eine EPI untersuchen lassen. (dpa/lra)