Siegerpferd positiv getestet

Doping-Ärger nach Kentucky Derby

Kentucky Derby winner Medina Spirit walks around the Stakes Barn with assistant trainer Jimmy Barnes after arriving at Pimlico Race Course  Monday, May 10, 2021. (Lloyd Fox/The Baltimore Sun via AP)./The Baltimore Sun via AP)
Bei Medina Spirit wurde Betamethason nachgewiesen.
AP, Lloyd Fox/Baltimore Sun

Es ist einer der Galopp-Klassiker in den USA: das traditionsreiche Kentucky Derby, um das es nun unschöne Schlagzeilen gibt. Denn Sieger-Hengst Medina Spirit ist nach dem Erfolg bei der 147. Auflage positiv auf Doping getestet worden. Konkret geht es um die Substanz Betamethason. Sollte auch eine zweite Probe positiv ausfallen, könnte Medina Spirit nachträglich disqualifiziert werden und den Erfolg beim Galopp-Klassiker verlieren.
Aber was ist dieses Betamethason überhaupt für ein Mittel? Wann wird es eingesetzt? Und wie gefährlich ist es für Pferde?

Tierschutzbund: Mittel kann gefährlich werden

Betamethason ist ein entzündungshemmendes Steroid, das bis spätestens 14 Tage vor einem Wettkampf verabreicht werden darf. Danach gilt es als Dopingmittel. Mit dem Mittel würden „Schmerzen des Pferdes gelindert“, sagt Andrea Mihali, Expertin für Pferdethemen beim Deutschen Tierschutzbund.

Grundsätzlich sei der Einsatz von Steroiden zur Therapie von kranken Pferden natürlich sinnvoll, so die Expertin. Sobald diesen Pferden aber Leistungen abverlangt werden, gilt es als Doping, da die Leistungsfähigkeit wiederhergestellt werden soll. Somit hat es potenziell negative gesundheitliche Folgen für das Tier.

Problematisch wird es, sobald das Medikament über einen längeren Zeitraum verabreicht wird, die Tiere könnten dann schneller krank werden. Auch die Knochendichte könne bei falscher Anwendung abnehmen.

Wie geht es nun weiter?

Den positiven Doping-Befund gab Trainer Bob Baffert am Sonntag nach dem Derby selber bekannt. Der 68-Jährige behauptet, dem Hengst das Mittel nicht verabreicht zu haben – und verlangt einen zweiten Test, der Klarheit bringen soll. Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, erteilte die Rennstrecke Churchill Downs allen von Baffert trainierten Pferden Startverbot.

Baffert erklärte den positiven Dopingtest mit der Verabreichung eines Antipilzmittels. In einer Mitteilung hieß es, Bafferts Mitarbeiter hätten Medina Spirit aufgrund einer Dermatitis mit der Salbe "Otomax" behandelt. Baffert sagte, er habe am Montag erfahren, dass diese Betamethason enthalten habe.

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Was der Trainer zu den Doping-Vorwürfen sagt

Baffert will seine Unschuld beweisen und "mit Haut und Haaren" kämpfen. "Ich schulde es dem Pferd, ich schulde es dem Besitzer und unserer Branche", erklärte der Trainer, dem Medina Spirit den siebten Sieg beim "Run for the Roses" beschert hatte. Der 68-Jährige ist damit alleiniger Rekordhalter - vorerst.

JMA/SID