Ex-Präsident stellt sich zum zweiten Mal einem Verfahren

"Ich werde niemals weichen!" - Donald Trumps extrem skurrile Gerichts-Geburtstagsparty

von Christopher Wittich

Donald Trump hat heute (14. Juni) Geburtstag. Der Ex-Präsident der USA wird einen Tag nach seinem nächsten Gerichts-Auftritt 77 Jahre alt. Und keine Spur von Altersmilde – das hat er mit spektakulär-skurril anmutenden Auftritten rund um seinen Geburtstag unter Beweis gestellt, wie Sie im Video sehen können.

Donald Trump feiert Geburtstag mit Fans

Trump setzt auf Angriff – so hat er es wenige Stunden nach der Anklageverlesung seinen Anhängern versprochen. „Ich bin der einzige, der dieses Land retten kann, (...) und ich werde niemals weichen!“, ruft er nur Stunden nach dem Gerichtstermin in den Saal seines Golfclubs in Bedminster (US-Bundesstaat New Jersey), wo potenzielle Großspender zu einem Abendessen versammelt sind.

Nicht schuldig – das ist die Antwort, mit der Trump auf die Anklage im Gericht reagiert. Ansonsten schweigt er vor Gericht. Mit verschränkten Armen und teilweise Däumchen drehend, habe er auf der Anklagebank gesessen, so berichtet es eine CNN-Journalistin, die die Chance hatte, im Gericht dabei zu sein.

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Trump schweigt

Former President Donald Trump, center, flanked by his defense attorneys, signs his bond in federal court, Tuesday, June 13, 2023, in Miami. Trump plead not guilty to federal charges that he illegally kept classified documents at his Florida estate. (Elizabeth Williams via AP)
Eine Gerichtszeichnung hält Donald Trumps stillen Gerichtsauftritt fest
JJ, AP, Elizabeth Williams

Es ist das zweite Mal, dass der EX-Präsident vor einen Richter treten muss, dieses Mal vor ein Bundesgericht. Kameras und Fotoapparate sind da nicht zugelassen, deswegen gibt es nur die Bilder eines Gerichtszeichners, die Trump zwischen seinen Anwälten zeigen.

Es geht dieses Mal um eine Sache, die sehr unangenehm für den Republikaner werden kann. Er soll geheime Regierungsdokumente in seinem Privatanwesen, in Mar-a-Lago, unangemessen gelagert haben. Bilder zeigen die Kisten mit Dokumenten im Balsaal und auf der Toilette. Es sollen auch Akten über Atom- und Waffenprogramme darunter sein.

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Im Video: RTL-Korrespondent Christopher Wittich zum zweiten Trump-Prozess

Donald Trump macht einfach weiter

Das Gericht, an dem der Prozess verhandelt wird, hat seinen Sitz in Florida. Es ist ein Heimspiel für Trump, denn hier hat er seinen Wohnsitz. Es sind einige hundert Fans des nun 77-Jährigen zum Gerichtsgebäude gekommen. Und die Szenerie gleicht ein wenig dem Auftritt eines Superstars. Seine Unterstützer schwenken Fahnen, auf denen steht „Trump 2024“, tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Nicht schuldig“. Aber auch Gegner sind gekommen: „Sperrt ihn ein!“ skandieren sie, deutlich in der Minderzahl.

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Allein die Abreise zeigt, Trump freut sich über dieses Schauspiel. Alle US-Sender zeigen live, wie seine Wagenkolonnen von 15 SUVs sich durch Miami schlengelt. Es geht zum Flughafen, wo sein Flieger steht, auf dem fett die Aufschrift „Trump“ prangt. Der Präsident winkt aus dem Auto heraus. Viele können das nicht sehen, weil die Scheiben getönt sind.

Former President Donald Trump greets supporters at Versailles restaurant on Tuesday, June 13, 2023, in Miami. Trump appeared in federal court Tuesday on dozens of felony charges accusing him of illegally hoarding classified documents and thwarting the Justice Department's efforts to get the records back. (AP Photo/Alex Brandon)
Donald Trump umgibt sich gern mit Fans, wer gegen ihn ist, wird ignoriert
AB, AP, Alex Brandon

Aber auf dem Weg zum Flugzeug lässt er die Wagenkolonne am Restaurant „Versailles“ stoppen. Die Menschen singen „Happy Birthday“, feiern ihn wie einen Popstar. Ein gerührter Trump fragt in Richtung Restaurant-Personal: „Seid ihr bereit?“ und ruft dann in den Raum: „Essen für alle“.

Es ist ein kubanisches Restaurant. Viele Migranten, die aus Kuba in die USA gekommen sind, sind treue Trump-Wähler. Er weiß das. Und alle Medien zeigen das. Und gleichzeitig ist das, genau das Bild, das er aussenden will – er bei seinen Leuten mit dem Signal: Seht her, egal wo oder wegen was ihr mich anklagt, ich mach einfach weiter, ihr könnt mir gar nichts anhaben.

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Trump drohen bis zu 20 Jahre Haft

Aber dieses Mal könnte es gefährlich werden für ihn, denn selbst republikanische Parteikollegen sagen: Wenn stimmt, was in der Anklageschrift steht, hat er ein Problem. Bis zu zwanzig Jahre Haft könnten ihm drohen. Auch hier ein ABER: Sollte er ins Gefängnis müssen, kann er trotzdem Präsidentschafts-Kandidat werden und sogar Präsident. Die US-Verfassung verbietet das nicht.

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