Wegen der Energiekrise
DLRG warnt: „Wir sehen vor uns einen Berg von Nichtschwimmern“

Schwimmen zu können, kann Leben retten. Doch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Niedersachsen ist alarmiert: Es wachse eine Generation von Nichtschwimmern heran.
DLRG: „Die Lage ist wirklich ernst“
Es sind besorgniserregende Zahlen, die die DLRG Niedersachsen anlässlich einer Verbandstagung vorgestellt hat. 150.000 Kinder hätten demnach seit Beginn der Corona-Pandemie nicht oder nicht richtig schwimmen gelernt. „Die Lage ist wirklich ernst. Seit zwei Jahren schieben wir diesen Berg von 150.000 Nichtschwimmern vor uns her“, berichtet DLRG-Landeschef Jürgen Schmidt im RTL Nord-Interview. Zu den 150.000 Nichtschwimmern kommt jetzt die Anzahl von 75.000 Kinder dazu. „Es gibt keine Bäder, wo sie das Schwimmen lernen können“, erklärt Jürgen Schmidt von der DLRG. „Denn wenn die Schwimmbäder geschlossen sind, können die Nichtschwimmer nicht ausgebildet werden.“ Viele Schwimmbäder senken wegen der Energiekrise und Gasmangels ihre Wassertemperaturen. Einige bleiben sogar ganz geschlossen.
DLRG fordert Unterstützung von der Landesregierung
Die Landesregierung müsse die Kommunen angesichts der hohen Gaspreise unterstützen, fordert die DLRG. Der Beitrag zum Energiesparen dürfe für Kommunen nicht als Gelegenheit genommen werden, defizitäre Bäder zu schließen. „Manches Kind muss nun schon zum dritten oder vierten Mal mit einem Schwimmkurs beginnen, wenn es überhaupt einen Platz erhalten hat“, kritisiert DLRG-Sprecher Christoph Penning. Deswegen müsse ein Umdenken beim Energiesparen in Schwimmbädern stattfinden. „Wir appellieren an die Landesregierung, die Einsparungs-Maßnahmen bei Schwimmbädern zu überdenken“, fordert Niedersachsens DLRG-Chef Jürgen Schmidt. „Die Bäder müssen offenbleiben, damit die Kinder schwimmen lernen können.“ Denn der nächste Sommer und Badesaison werden kommen. „Und Nichtschwimmer, die in den Badesee und ins Meer gehen, begeben sich in lebensgefährliche Situationen.“ (dpa/ mtu)