Der Mann hinter den Bomben

Wenn es brenzlig wird, wird Sprengmeister Dieter Schwetzler gerufen

Bei Sprengmeister Dieter Schwetzler ist die Gefahr immer präsent. Wenn der Bombenentschärfer auf den Knopf drückt und einen Blindgänger fern zündet, kann er nur noch hoffen, dass alles gut geht. Er spürt, wie die Erde bebt, hört das Grollen, wenn sich die Sprengkraft in die Erde entlädt, erzählt er uns. Nervenkitzel pur. Mehr von seinem aufregenden Job, sehen Sie im Video.

Dieter Schwetzler: " Der Nervenkitzel ist immer mit dabei.""

Der gebürtige Westfale hat inzwischen so viele Bomben entschärft, dass er sie kaum noch zählen kann. Uns erzählt der bekannte Sprengmeister aus seinem Alltag: „Es gibt keine Routine. Das sage ich meinen Leuten: jede Bombe ist so zu betrachten, als wenn es die erste wäre, weil Routine kann tödlich sein.“

Eine Entschärfung wird er nie vergessen: 2017 in Frankfurt folgt die größte Evakuierung der Nachkriegszeit, 60.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Der Fall ist besonders kritisch, weil zwar alle drei Zünder der Bombe entschärft werden können, aber zwei der Sprengkapseln stecken bleiben. Dennoch gelingt es Schwetzler damals, die Bombe ohne Sprengung unschädlich zu machen.

Ein gefährlicher Job, der die ganze Familie belastet

Zwei Vorgänger von Schwetzler sind bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen. In Göttingen starben bei einem Einsatz sogar gleich drei Kollegen. Der Vater dreier erwachsener Kinder weiß um die permanente Gefahr. Schwetzler erwartet, dass auch seine Nachfolger noch 100 Jahre und mehr zu tun haben werden. Die englische Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die aktuell auf einem Privatgrundstück in Friedewald im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, ist nur eine von ihnen. (sel)