"War es Mord? Die geheime Todesakte Maradona!“
Als Diego Maradona im Sterben liegt, ätzt sein Arzt: "Er wird uns abkacken, der Dicke"
Diego Armando Maradona zählte zu den besten Fußballern aller Zeiten. Für viele Menschen in Argentinien ist er noch immer ein Heiliger. Doch der Mann, der in den Slums von Buenos Aires in einer kleinen Hütte ohne fließendes Wasser aufwuchs, starb nicht etwa wie ein Weltstar. Am Ende war Maradona, der die Namen seiner beiden Töchter auf seine Arme tätowiert hatte, isoliert von seiner Familie. Er war aufgedunsen, litt an Entzugserscheinungen. Schließlich versagte sein Herz. Recherchen von RTL-Reporter Felix Hutt und seinem Investigativ-Team zeigen, dass Menschen in seinem Umfeld ihn bewusst von der richtigen medizinischen Versorgung fernhielten, um die Kontrolle über ihn zu behalten.
Als Maradona stirbt, ist sein Arzt Leopoldo Luque nicht da
Als die letzten Stunden von Diego Maradonas Leben ablaufen, schicken sich seine Psychiaterin Agustina Cosachov und sein Arzt Leopoldo Luque aufgeregt Nachrichten. „Sag mir, dass er noch lebt“, schreibt Luque ihr am Mittag des 25. November 2020, während er auf dem Weg zu dem angemieteten Haus mit der verwitterten Fassade ist, in dem Argentiniens Fußball-Idol um sein Leben kämpft. Zu diesem Zeitpunkt ist Cosachov seit rund einer Stunde vor Ort. „Ich weiß es nicht, Leo. Er hat einen Herzinfarkt“, antwortet sie.
Es ist ein Einblick in die Kommunikation von Maradonas engstem Umfeld. „Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Tod von Maradona Wohnungen von Verdächtigen durchsucht und dabei deren Handys konfisziert, darunter die von seinem Leibarzt Luque und von einigen aus seiner dubiosen Entourage“, sagt Felix Hutt. Dem Kriminalreporter werden Nachrichten zugespielt, die sich Maradonas Vertraute über WhatsApp schickten und die jetzt als Hauptbeweismittel für die Anklage dienen.
So verächtlich sprach sein Umfeld über Maradona

So beweisen die Nachrichten, dass Luque nach einer Gehirn-Operation des Fußballstars aktiv darauf hinzuarbeiten schien, dass der Fußballer möglichst schnell aus der Klinik entlassen werde. Öffentlich hatte der Neurochirurg dagegen verkündet, dass der 60-Jährige so lange wie möglich im Krankenhaus bleibt – eine Lüge. Hutt stellt fest: „Die Doktoren im Krankenhaus haben gesagt: ‘Bleibe hier oder gehe in eine psychiatrische Einrichtung’, seine Berater haben ihm geraten, in eine häusliche Pflege zu gehen. Das hat Maradona gemacht – es war der Anfang vom Ende.“ Selbst als Maradonas Psychologin Bedenken gegen den Plan anmeldetet, antwortet der Neurochirurg ihr lapidar: „Halt den Ball flach, bleib‘ in Deckung, sonst müssen wir dafür büßen.“
Die Nachrichten zeigen auch, wie verächtlich Luque und seine Mitstreiter über den millionenschweren Fußballer sprachen, in dessen Ruhm sie sich scheinbar selbst sonnten. Als die Rettungskräfte um Maradonas Leben kämpfen, sind in den Augen seines Arztes seine letzten Minuten längst angebrochen. Er informiert einen Kollegen: „Anscheinend hat er einen Herzinfarkt. Er wird uns abkacken, der Dicke. Das Problem ist, da ist kein Arzt. Augustina ist da, aber die hat keine Ahnung. Sie ist die Psychiaterin.“ Eine Woche zuvor hatte Luque selbst es abgelehnt, Maradona zu untersuchen, als sein Assistent ihn darum bat.
Maradona starb wie jemand aus einem Armenviertel
„Diego Maradona kommt aus Via Fiorito, aus dem Armenviertel. Und er ist am Ende gestorben wie einer aus Via Fiorito“, sagt Hutt. Die Ergebnisse seiner Recherche zeigt RTL am 8. Juli um 20.15 Uhr in der Spezialsendung: "War es Mord? Die geheime Todesakte Maradona!“
(mst)