Dank Pleite leichterer Turnierverlauf?Deutschland "von Spanien verraten": Blutleere "Furia Roja" am Pranger
Spanien lässt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar mit einer seltsam blutleeren Vorstellung im Stich - und rutscht durch die Pleite gegen Japan in die vermeintlich leichtere Turnierhälfte. Kein Wunder, dass da Verschwörungs-Theorien und Unterstellungen ins Kraut schießen.
Warum veränderte Luis Enrique seine Erfolgself?
Während sich die spanischen Medien mit Dankesreden an die deutschen Retter um Doppelpacker Kai Havertz überschlugen, brach international ein Donnerwetter über die seltsam blutleere Furia Roja herein. "Deutschland zu Hause, von Spanien verraten", titelte die italienische „Gazzetta dello Sport“. Die "bedenkliche Einstellung" werfe "Fragen" auf, schrieb der Schweizer „Tagesanzeiger“. "Wir hätten uns sicher von den Spaniern Schützenhilfe erwartet", sagte auch der ehemalige DFB-Kapitän Michael Ballack bei MagentaTV.
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Und in der Tat warf das für Spanien letztlich folgenlose 1:2 (0:1) gegen Japan Fragen auf. Warum veränderte Luis Enrique seine Erfolgself auf fünf Positionen? Wieso stemmten sich die Iberer kaum gegen die drohende Pleite? Kam ihnen das Ausschalten eines Mitfavoriten gelegen? Oder entsprach das Abrutschen auf Gruppenplatz zwei gar der Wunschvorstellung? Schließlich heißen auf dem Weg ins Halbfinale die Gegner nun Marokko und schlimmstenfalls Portugal statt Kroatien und Brasilien.
"Hätte es bevorzugt, die Gruppe als Erster zu beenden"
Jeglichen Vorwürfen trat Enrique mit ernster Miene proaktiv entgegen. "Ich bin nicht glücklich. Wir haben uns qualifiziert, aber ich hätte es bevorzugt, die Gruppe als Erster zu beenden", beteuerte der Trainer fast schon übertrieben inbrünstig.
Er "feiere niemals eine Niederlage. Es hat sich vieles verändert im Turnier dadurch - aber ich habe gar nichts zu feiern". Von der Spielfreude der ersten beiden Partien war nach seinen Umstellungen nichts mehr zu sehen.
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"Ich dachte, dass es die besten elf Spieler für dieses Spiel wären", äußerte Enrique: "Ich würde es wieder so machen, weil ich 100 Prozent Vertrauen in diese Spieler hatte. Nachher ist man immer schlauer."
Neben Youngsters wie Alejandro Balde und Nico Williams schickte er mit dem dreifachen Turnier-Torschützen Alvaro Morata, Cesar Azpilicueta und Pau Torres durchaus arrivierte Kräfte neu aufs Feld - von einer echten B-Elf konnte keine Rede sein.
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'Danke' Senor Havertz!
Nach der Führung von Morata (11.) hatte Spanien bis zur Pause alles im Griff. "Aber dann gab es fünf Minuten völliger Unbeherrschtheit, ja sogar Panik - Kollapsmodus", sagte Enrique über die Zeit mit dem Doppelschlag von Ritsu Doan (48.) und Ao Tanaka (51., nach Videobeweis). Durch die zwischenzeitliche Führung von Costa Rica im Parallelspiel war der Weltmeister von 2010 für drei Minuten sogar selbst raus.
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"Ich habe das nicht gewusst", erzählte Enrique im Nachgang: "Wenn ich es erfahren hätte, hätte ich einen Herzinfarkt bekommen." Doch anders als Spanien, das vor dem Spiel die Erneuerung der Verbandskooperation mit Japan verkündete, war die Flick-Elf eben die erhoffte Hilfe. "Gracias Deutschland! 'Danke' Senor Havertz! Deutschland mit allen Ehren auf der Straße", titelte die Marca. "Havertz rettet Spanien", schrieb As.
Vor dem Duell mit Überraschungsteam Marokko am Dienstag (16.00 Uhr MEZ/MagentaTV) müsse die Pleite "eine Warnung sein", so Enrique: "Wir müssen uns verbessern". Für das nach Hause gereiste DFB-Team käme das dann eben fünf Tage zu spät. (sid/mar)