Historische Pleite für US-Fußballfrauen

Das gab es noch nie bei einer WM: Video-Beweis entscheidet Elfmeter-Drama

FIFA Frauen WM 2023 in Australien & Neuseeland - August 6, 2023, Melbourne, Australia: 230806 Lina Hurtig of Sweden scores the decisive goal behind goalkeeper Alyssa Naeher of USA during the penalty shoot out during the FIFA Women's World Cup round of 16 football match between Sweden and USA on August 6, 2023 in Melbourne. .Photo: Mathias Bergeld / BILDBYRÃN / kod MB / MB0674.fotboll football soccer fotball fotbolls-vm världsmästerskap vm fifa womens world cup Ã¥ttondelsfinal round of 16 sverige a sweden usa 18 dam bbeng verdensmesterskap fotball vm kvinner women (Credit Image: © Mathias Bergeld/Bildbyran via ZUMA Press) / action press
US-Torhüterin Alyssa Naeher pariert im Elfmeterschießen gegen Lina Hurtig - der Videobeweis zeigt: Der Ball war schon hinter der Linie.
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Spektakuläres Aus für Titelfavorit USA bei der Fußball-WM der Frauen.
Die US-Girls scheiterten im Achtelfinale der Weltmeisterschaft an Schweden, genau genommen an der Torhüterin der Skandinavierinnen und ihrer eigenen Abschlussschwäche. Zecira Musovic raubte den Amerikanerinnen mit geradezu unfassbaren Paraden in 120 torlosen Minuten den Nerv. Die Entscheidung beim 4:5 im Elfmeterschießen fiel dann kurioserweise erst nach einem Videobeweis. Das gab es noch nie bei einem WM-Turnier!

Schwedinnen jubeln erst nach Videobeweis

Beim Duell vom Punkt spielten sich gleich mehrere Dramen ab. Zunächst vergab Sophia Smith nach zwei Fehlschüssen der Schwedinnen einen Matchball. Kurz danach traf Kelly O'Hara nur den Pfosten. Mit der folgenden Parade von US-Torhüterin Alyssa Naeher gegen Lina Hurtig schien zunächst wieder alles offen – doch der Videobeweis zeigte: der Ball hatte die Linie bereits um Millimeter überschritten.

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Die Schwedinnen feierten ihren Einzug ins Viertelfinale bei der WM in Australien und Neuseeland. Die US-Frauen betrauerten ihr historisches Ausscheiden: Viermal waren sie Olympiasieger, viermal Weltmeister, bei den bislang acht Endrunden hatten sie immer mindestens Platz drei belegt. Weil sie trotz einer Fülle bester Chancen aber nicht an Musovic vorbeikamen, spielt nun der Olympiazweite Schweden am Freitag in Auckland gegen die bislang überzeugenden Japanerinnen.

US-Trainer: "Leider kann der Fußball manchmal grausam sein"

Dass sich die US-Girls überhaupt noch Titelhoffnungen hatten machen dürfen, hatten sie einem Pfosten im Eden Park von Auckland zu verdanken. Dorthin flog der Ball in der Nachspielzeit beim 0:0 im letzten Gruppenspiel gegen Portugal - bei einer Niederlage wäre der Favorit schon da draußen gewesen. Zuvor hatte es ein wenig überzeugendes 3:0 gehen Vietnam und ein 0:0 gegen die Niederlande gegeben.

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Im Achtelfinale wollten die US-Frauen es ihren Kritikern dann offenbar zeigen: Vor rund 28.000 Zuschauern in Melbourne bestürmten sie von Beginn an das schwedische Tor - scheiterten aber immer wieder an Musovic. Die 27-Jährige vom FC Chelsea zeigte ein Weltklasse-Leistung, war mit Abstand die Beste in ihrem Team. Erst in der 85. Minute kamen die Schwedinnen zu ihrer ersten guten Chance.

US-Trainer Vlatko Andonovsk kommentierte: „Wir haben alles getan, um das Spiel zu gewinnen. Leider kann der Fußball manchmal grausam sein.“