Darts-Fans feiern "Queen of the Palace" aus falschen Motiven?
Darts-WM: "Weihnachtsmann" schlägt Fallon Sherrock - und überrascht mit Sexismus-Vorwurf

Für sie ist die Darts-WM schon wieder Geschichte: Das Frauen-Trio Beau Greaves, Lisa Ashton und Fallon Sherrock kam nicht über Runde eins hinaus. Bejubelt und gefeiert wurden sie von den Fans trotzdem. Und genau deshalb wirft Sherrock-Gegner Ricky Evans dem Publikum in London nach seinem Sieg sogar Sexismus vor.
Gegner Evans: "Fallon war die bessere Spielerin"

Kein Interview, kein letzter Gruß an die Fans: Fallon Sherrock verschwand relativ schnell von der größten Darts-Bühne der Welt. Als Verliererin blieb ihr nichts anderes übrig, der Ablaufplan sieht es so vor. Dafür schwärmte ihr englischer Landsmann Ricky Evans nach seinem mühevollen 3:1-Sieg von der 28-Jährigen: „Ich wusste, dass es hart wird. Sie ist so gut. Fallon war die bessere Spielerin. Ich bin davongekommen, damit bin ich glücklich“, sagte Evans am späten Dienstagabend.
Lese-Tipp: "Er ist so besoffen": Alkohol-Eklat bei der Darts-WM
Für Sherrock war es nach der WM 2022 das nächste Erstrunden-Aus. Viel vorzuwerfen hatte sich die World-Matchplay-Siegerin aber nicht. Sherrock spielte auf ordentlichem Niveau, ließ nur zu viele Chancen auf die Doppelfelder aus.
Im VIDEO: Der Wahnsinn namens "Ally Pally" - die Darts-Party des Jahres
Sexismus-Vorwurf ans Publikum: "Realisieren gar nicht, wie gut sie ist"
Die Show hatte ihr diesmal Landsmann Evans schon vor dem direkten Duell gestohlen. Evans kam als Weihnachtsmann zu „Merry Christmas Everyone“ von Shakin' Stevens, die Menge im „Ally Pally“ war begeistert.
Doch der Weihnachtsmann war dann plötzlich gar nicht mehr so fröhlich, als er über den Umgang mit Sherrock sprach. Er verteidigte seine Gegnerin und deren Leistung mit großer Vehemenz: „Das Publikum realisiert gar nicht, wie gut sie ist. Das tut mir leid für sie. Das Publikum feuert sie nur an, weil sie eine Frau ist“, sagte Evans und sprach von „Sexismus“.
Turbowerfer Evans selbst hatte sich auf der Bühne ein Fehlverhalten geleistet, indem er nach dem Gewinn des dritten Satzes eine obszön anmutende Geste darbot. Nach Matchende ging der Engländer zu den Schiedsrichtern und erklärte sich. (dpa/ana)