Debütant schafft irren Neundarter
London schon in Darts-Ekstase

William Borland ist zum ersten Mal überhaupt bei der Darts-WM in London dabei. Und zum Auftakt hat der Schotte gleich mal ein dickes Highlight hingelegt. Der 25-Jährige gewann sein Erstrundenspiel gegen den Engländer Bradley Brooks dank eines Neundarters – im Entscheidungsleg! Mehr geht in diesem Sport einfach nicht.
Borland: Der beste Tag meines Lebens!
Für die, die sich im Darts nicht auskennen: In der erste Runde kommt der weiter, der zuerst drei Sätze gewinnt. Einen Satz gewinnt der, der zuerst drei „Legs“ gewinnt. Im Spiel zwischen Borland und Brooks steht es 2:2 nach Sätzen und 2:2 nach Legs, als der Schotte zu einem sogenannten perfekten Spiel ausholt. Mit neun Pfeilen spielt er die 501 Punkte herunter: Triple-20, Triple-20, Triple-20; Triple-20, Triple-20, Triple-19; Triple-20, Triple-20, Doppel-12!
Die Fans im „Ally Pally“ tobten. Borland schrie auf der Bühne seine Freude heraus, ballte die Faust, hüpfte wie wild hin und her, war völlig überwältigt: "Das ist definitiv der beste Tag meines Lebens. Es ist unglaublich, ich liebe es einfach. Es ist etwas Besonderes, irgendwo einen Neun-Darter zu werfen, aber es auf der größten Bühne von allen zu schaffen, ist nochmal etwas anderes.“
Der Junioren-Weltmeister von 2020 hatte sich zuvor nach einem 1:2 nach Sätzen und einem 0:2 nach Legs im Entscheidungssatz zurückgekämpft. Was für ein Spiel.
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Darts-Legende: Ich habe es genossen
Rekordweltmeister Phil Taylor gratulierte hinterher bei Twitter zu dieser Leistung: "Ein großartiges Spiel von beiden, ich habe es wirklich genossen, und eine großartige Art, das Match zu beenden.“
Insgesamt war es erst der elfte Neundarter in der Turniergeschichte. Zuletzt war dieses Kunststück im vergangenen Jahr dem Engländer James Wade gelungen.
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Womöglich beschert der Neundarter Borland auch noch einen warmen Geldregen, dafür müsste er allerdings im Turnier einen weiteren werfen. 118.000 Euro gäbe es dafür. In der zweiten Runde trifft Borland am Mittwoch (13.30 Uhr) auf den Engländer Ryan Searle. (sfu/sid/dpa)