Dackel-Drama in Lübtheen
Hund Tobi bleibt wochenlang bei der Leiche seiner vermissten Besitzerin

Es ist dramatisch, traurig und herzzerreißend zugleich: Eine 78-jährige Seniorin aus Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern wird wochenlang vermisst. Knapp zwei Monate später wird ihre Leiche gefunden – und auch ihr Hund, der wahrscheinlich die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben ist.
Lübtheen: Seniorin wochenlang vermisst
Die Rentnerin verschwindet am 08. September, wohl nach einem Tierarztbesuch mit ihrem Dackel Tobi. Klaus Wiechmann von der Polizeiinspektion Ludwigslust spricht im Gespräch mit RTL von einer „einzigartig großen Suchaktion“ im Anschluss. Doch auch wiederholte Hubschrauber- und Rettungshundestaffel-Einsätze und eine privat organisierte Suchaktion mit etwa 200 Freiwilligen führen nicht zum Erfolg. Vor allem das sehr große Waldgebiet bei Lübtheen erschwert die Maßnahmen. Schließlich wird die Seniorin „da gefunden, wo sie nicht vermutet wurde“, fasst Wiechmann zusammen. Am 1. November entdecken Arbeiter eine weibliche Leiche am Fluss Rögnitz in der niedersächsischen Gemeinde Amt Neuhaus – nur etwa acht Kilometer von Lübtheen entfernt. Es ist die Vermisste.
Hund wartet neben der Leiche
Die genaue Todesursache ist derzeit immer noch unklar, auch, ob sie jemals abschließend geklärt werden kann. Hinweise auf ein Fremdverschulden schließt die zuständige Polizeiinspektion Lüneburg aus.
Doch trotz der schrecklichen Nachricht vom Tod eines Menschen gibt es immerhin eine gute Nachricht: Im Umfeld der Leiche wird der Hund der Toten gefunden. „Er war wohlauf“, erklärt ein Polizeisprecher. Wahrscheinlich hat er die ganze Zeit neben seiner Besitzerin ausgeharrt. Er wird an die Familie übergeben.
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Große Anteilnahme im Internet
In einer Facebook-Gruppe hält die Familie der Vermissten die Community während der gesamten Zeit des Verschwindens auf dem Laufenden. „Wir sind unsagbar traurig und am Ende unserer Kräfte. Natürlich tragen wir diese schlimmen Gedanken schon lange mit uns umher, aber wollten es nie wahr haben. Die Hoffnung wollten wir nie aufgeben“, heißt es in einem Eintrag kurz nach dem Fund der Leiche. Viele Menschen drücken mit Worten und Bildern ihre Anteilnahme aus.
Hachiko: Der Hund, der am Bahnhof wartete

Immer wieder gibt es Geschichten von Hunden, die ihren Frauchen und Herrchen über den Tod hinaus treu sind. Eine der berühmtesten stammt aus dem Japan der 20er Jahre: Hund Hachiko begleitete sein Herrchen, einen Universitätsprofessor, jeden Morgen zum Bahnhof und holte ihn abends auch wieder ab. Und selbst nach dem Tod des Mannes wartete der treue Hund noch jahrelang weiter. Die Geschichte wurde 2009 mit Richard Gere in der Hauptrolle verfilmt.